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Rettung aus dichtem Qualm

Feuerwehr-Großübung auf Gut Waldhof mit 75 Einsatzkräften

 

Der Elbenberger Erwin Schäfer war am Samstagnachmittag in seinem Hobbykeller dabei, ein Gästebett zu bauen, hatte dafür gerade zwei Bretter mit Leim bestrichen, da ertönten im Dorf die Sirenen. Als altgedienter Floriansjünger ließ er Leim Leim sein und eilte zum Feuerwehrstützpunkt.

2003 09 29 Bericht über Einsatzübung am Waldhof Bild 1Doch nicht nur die Elbenberger Wehr wurde über die Kasseler Leitfunkzentrale exakt um 13.30 Uhr zum Einsatz gerufen, sondern auch die Wehren der Kernstadt Naumburg sowie der Stadtteile Altenstädt, Altendorf und Heimarshausen. Auf dem Gut Waldhof, zu erreichen von der Durchgangsstraße zwischen Naumburg und Altendorf nur über einen geteerten schmalen Feldweg, brannten zwei große Wirtschaftsgebäude. In einem davon waren im Obergeschoss mehrere Personen von den Flammen eingeschlossen, die genaue Anzahl war nicht bekannt. Aus allen Stadtteilen rückten die Wehren an, wobei die Altenstädter sich einen Rüffel vom vor Ort schon anwesenden Stadtbrandinspektor Carsten Eisele gefallen lassen mussten.  Er empfahl seinen Altenstädter Kameraden, sich in der nächsten Übungsstunde ihr unmittelbares Einsatzgebiet, die Naumburger Gesamtgemarkung, einzuprägen.2003 09 29 Bericht über Einsatzübung am Waldhof Bild 2 Aus Altenstädt kam nämlich über Funk die Anfrage, ob der Waldhof zwischen der Kernstadt und Ippinghausen liegt. Das ist natürlich der Weidelshof, doch die Altenstädter wie auch die anderen Wehren trafen dennoch ohne Zeitverzögerung am richtigen Einsatzort ein. Das war acht Minuten nach der Gesamtalarmierung. Bereits vier Minuten später konnten die beiden in Flammen stehenden Gebäude mit zwei B- sowie vier C-Rohren von Vorder- und Rückfront bekämpft werden. Priorität besaß neben dem Löschen natürlich die Rettung der zwei eingeschlossenen Personen in dem total verqualmten Lagerraum über den Stallungen. Mit schweren Atemschutzgeräten ausgerüstet drangen die Helfer vor, fanden eine Person sofort, seilten sie über eine Leiter ab. Das Suchen, Finden und Bergen des zweiten Opfers nahm doch etwas zu lange Zeit in Anspruch, was Stadtbrandinspektor Eisele bei der anschließenden Manöverkritik bemängelte. Denn der Waldhof stand nicht wirklich in Flammen, es waren auch keine Menschen in Gefahr geraten, gerettet werden mussten nur Dummys - es handelte sich um eine geheim gehaltene Großübung aller Naumburger Wehren.

75 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen demonstrierten, dass auf alle Naumburger Floriansjünger im Ernstfall Verlass ist, die Einwohner in allen Stadtteilen ruhig schlafen können. Auch in dem Bett, das Erwin Schäfer nach dem Einsatz mit wieder frisch angerührtem Leim weiterbaute.

 

gefunden in HNA vom 29. September 2003


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Montag, 29. April 2024

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