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Durch Feuer zum Fest im Notquartier

 

1974 12 20 Wohnhausbrand Pfeffermann Schneider BildFamilien hart getroffen

 „Selbst unser Weihnachtsbaum ist mitverbrannt." Mit Tränen in den Augen erzählt die 14jährige Rita Schneider von dem tragischen Geschick der Familie Pfeffermann und Schneider, die am Heiligabend - wir berichteten darüber - durch einen Brand nicht nur ihr Doppelwohnhaus, sondern auch ihre gesamte Habe verloren haben. Wenige Tage vor dem Weihnachtsfest müssen nunmehr die beiden Familien mit Notquartieren vorlieb nehmen, die ihnen von der Stadt Naumburg und von Verwandten zur Verfügung gestellt wurden.
Erst vor wenigen Tagen hatten sie in Wolfhagen Winterbekleidung eingekauft, auch sie fiel den Flammen zum Opfer.

„Wir haben nur noch die wenigen Sachen, die wir am Leib tragen, aber irgendwie muß es weitergehen", beklagte der 37jährige, arbeitslose und schwer nierenkranke Hauseigentümer Harald Schneider die Situation.

Kaum etwas gerettet

Von Schmerzen einer Nierenkolik gequält lag der Hauseigentümer auf der Couch seines Wohnzimmers, als er am späten Freitagnachmittag durch das Prasseln des Brandes im Dachstuhl aufgeschreckt wurde. Das Feuer griff so schnell um sich, daß selbst durch gemeinsamen Einsatz der Feuerwehren aus allen Naumburger Stadtteilen fast nichts mehr gerettet werdet konnte. In dem alten Fachwerkgebäude brachen die Decken durch und der Lehm der Wände zusammen mit dem Löschwasser vernichtete die letzten Einrichtungsgegenstände, die vom Feuer verschont geblieben waren.

Für die vier Kinder der Familie Schneider, zwischen vier und vierzehn Jahren und die beiden 10- und 15jährigen Mädchen der verwandten Familie Pfeffermann sieht ebenso wie bei den Eltern die Situation gegenwärtig schlimm aus. Während die Familie Pfeffermann zunächst bei den Schwiegereltern notdürftig unterkommen konnte, mußte die Schneider Familie in der ersten Nacht nach Altendorf in die ehemalige Gemeinde-Gastwirtschaft ziehen. „Dort sind uns die Ratten fast über den Bauch gelaufen, als wir auf dem Fußboden versucht haben zu schlafen", meinte der jüngste Sohn. Inzwischen ist es der Stadt Naumburg allerdings gelungen, die Familie in einem Notquartier unterzubringen.

„Geplagt und gespart"

Was mit dem zerstörten Haus geschieht, ist noch nicht geklärt. „Mit meinem Stempelgeld kann ich nicht neu aufbauen", bedauert Harald Schneider. Seine Schwester Ute Pfeffermann (32) die mit ihrer Familie den anderen Teil des Doppelhauses bewohnte, ist ebenso in Sorge über die Zukunft. „Fünfzehn Jahre haben wir uns geplagt und gespart, um einen ordentlichen Haushalt zu erhalten, nun war alles umsonst."

Im Naumburger Stadtteil Elbenberg nimmt man großen Anteil an dem Schicksal der beiden Familien, die in wenigen Stunden nicht nur ihre Wohnung, sondern auch, ihre gesamte Habe verloren haben. Beide Familien wissen noch nicht, wie sie diese
Situation bewältigen sollen.

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 Obdachlos ist die Familie Schneider aus dem Naumburger Stadtteil Elbenberg seit Freitagnachmittag. Ein Brand vernichtete das Doppelhaus, das sie zusammen mit der verwandten Familie Pfeffermann bewohnt hatte. Während Familie Pfeffermann bei ihren Schwiegereltern eine notdürftige Bleibe fand, mußten Schneiders die erste Nacht nach dem Brand auf dem Fußboden der ehemaligen Gemeindegaststätte in Altendorf verbringen. Inzwischen hat ihnen die Stadt Naumburg eine Notunterkunft zugewiesen.

gefunden in HNA vom 23.12.1974 ( HNA )


 

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Samstag, 20. April 2024

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