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Fax an Naumburger Nachrichten wegen Presseinfo1996 08 03 Fax an Naumburger Nachrichten

Faxnachricht:

 

Die Freiwillige Feuerwehr Naumburg-Elbenberg informiert:

 

112 - Notruf der Feuerwehr

Von der Alarmierung bis zum Ausrücken

Jedermann ist bei Wahrnehmung eines Schadensfeuers oder eines Unfalles gesetzlich verpflichtet, einen Notruf abzugeben. Über den Notruf 112 erreicht man bundesweit die örtliche Feuerwehr und die weiteren Rettungsorganisationen.

In unserer Stadt Naumburg läuft der Notruf 112 direkt bei der Rettungsleitstelle Kassel auf. Der dort diensthabende Beamte nimmt die Alarmmeldung entgegen, die nach folgendem Schema ablaufen soll:

 

  1. Wo ist der Brand- bzw. Unfallort (z.B. Müllergasse)
  2. Sind Menschen oder Tiere in Gefahr? (z. B. eingeklemmte Person)
  3. Was brennt bzw. ist geschehen? (z.B. Kellerbrand/ Verkehrsunfall)
  4. Wer meldet? (Name)

Diese Meldung wird mitgeschrieben uns sicherheitshalber gleichzeitig auf Tonband aufgezeichnet. Hierdurch kann jederzeit ein Übermittlungsfehler überprüft werden. Der Bedienstete der Leitfunkstelle Kassel, diese ist in den Räumen der Berufsfeuerwehr Kassel angesiedelt, zieht nach Eingang der Alarmnachricht den entsprechenden Alarmplan unseres Ortes. Nach diesem festgelegten Alarmplan kann das Leitstellenpersonal, auf das Schadensereignis zugeschnitten, die Alarmierung vornehmen. In diesen Alarmplänen ist auch nach Abstimmung mit den Wehrführen vor Ort festgelegt wie eine Alarmierung zu erfolgen hat.

Grundsätzlich erfolgt die Alarmierung über Funk. Man unterscheidet jedoch zwischen der stillen Alarmierung (Funkmeldeempfänger) und der lauten Alarmierung (Sirene). Vorteil der stillen Alarmierung liegt darin, daß unsere Bevölkerung die Alarmierung nicht hört. Hierdurch werden die Mitbewohner nicht in ihrer Nachtruhe gestört, aber auch die am Einsatz beteiligten Feuerwehrangehörigen haben ihre Ruhe vor Schaulustigen. Nachteil ist die beschränkte Anzahl der durch Meldeempfänger zu erreichenden Personen, so kann z.B. bei einem Wohnhausbrand oder einer Großschadenslage nicht auf den lauten Alarm verzichtet werden. Denn nur durch einen Sirenenalarm können auch die Einsatzabteilungsmitglieder die keinen Meldeempfänger tragen erreicht werden.

Bei Ertönen des Alarmsignals begeben sich die alarmierten Feuerwehrkameraden auf schnellstem Weg zum Feuerwehrgerätehaus. Sie müssen tagsüber ihren Arbeitsplatz verlassen, dies führt hin und wieder schon einmal zu Schwierigkeiten, jedoch ist diese Dienstfreistellung eindeutige in den Bestimmungen über die Freistellung von Einsatzkräften der freiwilligen Feuerwehren im Gesetz geregelt. Der Arbeitgeber kann den Verdienstausfall beim Träger der Feuerwehr (Stadt) geltend machen.

Im Feuerwehrgerätehaus hat jedes Mitglied der Einsatzabteilung für den Einsatzdienst seine eigene persönlichen Ausrüstung zur Verfügung. Diese besteht aus dem Feuerwehrhelm mit Nackenleder, Einsatzanzug, Sicherheitsgurt mit Beil, Lederhandschuh und Leder-Sicherheitsstiefel. Nach dem Umkleiden werden die Einsatzfahrzeuge besetzt. In unseren Fahrzeugen hat jeder Platzinhaber eine besondere Aufgabe. Diese sind platzbezogen festgelegt und in den Ausbildungsdiensten in Fleisch und Blut eingeprägt worden, so daß jeder Feuerwehrmann zu jeder Tages- und Nachtzeit jeden "Job" machen sollte.

Unsere Wehr rückt grundsätzlich zu jedem Verkehrsunfall, bei dem die Feuerwehr mit alarmiert wurde aus (hierbei erfolgt die Alarmierung nur über Meldeempfänger). Bei Brandeinsätzen im eigene Ort werden wir ebenfalls immer alarmiert, auf Stadtgebiet erfolgt eine Alarmierung je nach Schadenslage.

Bedingt durch unseren Einsatzleitwagen, der zur Koordination von Einsatzkräften an der Einsatzstelle dient, ist es ohne weiteres möglich, daß wir nur mit diesem Fahrzeug und mit minimaler Mannschaftsstärke ausrücken. Hierbei sind auch Einsätze aufgrund der Busausrüstung außerhalb des Stadtgebietes möglich. So hat eine bestimmte Anzahl unserer Aktiven eine weitere Alarmierungsschleife speziell für den Einsatzleitwageneinsatz.

Wenn man die Einsatzstatistiken der letzten Jahre anschaut, so geht der Trend unserer Einsätze deutlich von den klassischen Brandeinsatz weg, hin zu Hilfeleistungen. In unserer, durch die fortschreitende Technik geprägte Zeit, werden die Einsätze immer spezifischer, sei es die Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen, die Schadensabwehr bei gefährlichen Stoffen, die Gefährdung von Gewässern durch Schadstoffe oder durch Unwetterkatastrophen.

Diese, immer steigenden, Anforderungen können die Mitglieder der Einsatzabteilung nur durch dauernde Schulung und gutes Gerät bewältigen.

Weiterhin ist Ihre Mithilfe gefordert, helfen Sie uns durch:

            - durch eine richtige Meldung von Schadensereignissen

            - durch Brandschutzaufklärung (Information bei uns)

            - durch baulichen Brandschutz

            - durch umsichtiges Handeln beim Umgang mit offenem Feuer

Fragen Sie uns - wir sind für Sie da, nicht nur im Schadensfall.

 

Helmut Siegmann

1. Vorsitzender

Gefunden in den Vorstandsunterlagenvom 30.07.1996

 


Samstag, 21. Dezember 2024

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