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HNA-Artikel über unerwartete Baukosten am Feuerwehrhaus

 

FEUERWEHR

„Florianstube" erregt Gemüter

 

NAUMBURG • Was lange gärt, wird endlich Wut: Zwischen der Stadt Naumburg und ihrer freiwilligen Feuerwehr ist ein Streit um die Erweiterungskosten beim Feuerwehrgerätehaus entbrannt. Anlaß waren die unerwartet hohen Kosten des Ausbaus. Sie lagen mit 434 000 Mark auch noch abzüglich der unentgeltlichen Eigenleistungen der Brandschützer in Höhe von 101 000 DM deutlich über den ursprünglich geplanten Kosten von 280 000 DM. Magistrat und Stadtverordnete machten für die Kostenüberschreitung nicht zuletzt auch den Feuerwehr-Verein verantwortlich: Er habe sich eigenmächtig und ungenehmigt für knapp 15 000 DM eine vereinseigene Kneipe eingerichtet - die sogenannte Florianstube - und für rund 10 000 DM das Dach ausgebaut. Ein Einigungsversuch zwischen Vereins- und Stadtvertretern schlug fehl, weil die Brandschützer unter Hinweis auf ihre hohen Eigenleistungen eine von den Stadtverordneten verlangte Zuzahlung von 10 000 Mark verweigerten.

Brandschützer kontern

 Nun kontert die Naumburger Feuerwehr mit Vorwürfen gegen den Bauamtsleiter der Stadt: Er habe in voller Kenntnis der geplanten Florianstube zum Weiterbau ermuntert und sogar Einrichtungstips gegeben. Entsprechende Rechnungen seien von ihm auch dann noch abgezeichnet worden, als der von Stadtverordneten vorgebene Kostenrahmen längst schon überschritten gewesen sei. Der Mann weist die Vorwürfe entschieden zurück. Die Feuerwehr versuche, sich auf seine Kosten „reinzuwaschen". Bürgermeister Jürgen Matzath treibt indessen die geforderten 10 000 Mark Teil für Teil ein. Er behielt jetzt eine Fahrtkostenerstattung für den Verein in Höhe von 1467 Mark ein - gewissermaßen als erste Rate. (tpa)

 

Gefunden in HNA vom 20. September 1996.

 


 1996 09 20 Bericht in HNA

Freitag, 19. April 2024

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