Bericht über die Ehrung von Dirk Rummelsberger bei Verbandstag 1997
FEUERWEHRVERBANDSTAG
Jederzeit für den Notfall gerüstet
Ehrungen standen ebenfalls auf der Tagesordnung des Feuerwehrverbandstages in Habichtswald
Zu ihrem Verbandstag trafen sich die Freiwilligen Feuerwehren des Wolfhager Landes in Dörnberg.
HABICHTSWALD Nur mit einem ausgeprägten Gemeinsinn und einem konstruktiven Zusammenwirken lasse sich der oftmals schwierige Feuerwehrdienst bewältigen. Das war das Fazit vom Verbandsvorsitzenden und Kreisbrandmeister Georg Tripp in seinem Bericht zum Feuerwehrverbandstag in Dörnberg.
Ehe er seinen detaillierten Rückblick begann, anerkannte er, daß alle Feuerwehren des Verbandes wieder ihren hohen Einsatzwillen und ihre Schlagkraft unter Beweis gestellt hätten, sie seien jederzeit für den Notfall gerüstet. Die Aufgaben der Wehren, meinte Georg Tripp, würden künftig nicht weniger werden. Die baulichen Anlagen im Wohnungs- sowie Industriebau würden anspruchsvoller, und das Einsatzaufkommen werde sich besonders durch Neuansiedlungen in Städten und Gemeinden verändern.
Weiterhin müsse damit gerechnet werden, daß ein hoher Anteil von Gefahrgut transportiert werde, was eine weitere Spezialisierung bedeute. Weil der Mitgliederbestand um 3,6 Prozent zurückgegangen sei, müsse man Überlegungen zur Steigerung der Attraktivität in den Wehren anstellen, um den negativen Trend zu stoppen.
Positiv empfand der Kreisbrandmeister die derzeitigen Bautätigkeiten an den Gerätehäusern in den verschiedener Stadt- und Ortsteilen. Insgesamt seien für Neu- und Umbauten 7,5 Millionen eingeplant; eine hohe Investitionssumme angesichts der allgemeinen Finanzknappheit der Kommunen und des Landes Hessen, die Tripp jedoch für notwendig hielt, um die Einsatzbereitschaft und die Motivation der Wehren des Verbandsbereiches zu sichern.
Den Fahrzeugbestand bezeichnete Georg Tripp als gut die jahrelangen Bemühungen der Wehren und der politisch Verantwortlichen hätten sich bezahlt gemacht. Er schlug vor die Wehren sollten selber Einsparungsmöglichkeiten erforschen, was jedoch nicht zu Ausgabenkürzungen in den Bereichen führen dürfe, die der Sicherheit der Bevölkerung und der Wehren dienen.
Aufgrund kontinuierlicher Öffentlichkeitsarbeit sei die Zahl der klassischen Brandeinsätze zurückgegangen, dabei erhalte die Brandschutzerziehung in den Kindergärten und Grundschulen einen hohen Stellenwert. Umfangreich war die Ausbildungs- und Lehrgangstätigkeit. Von den 29 Jugendwehren des Verbandes mit den 506 Mädchen und Jungen berichtete Kreisjugendfeuerwehrwart Matthias Brandau. Schwerpunkte waren die feuerwehrtechnische Ausbildung, die allgemeine Jugendarbeit sowie Fahrten und Lager. Insgesamt leisteten die Betreuer knapp 8000 Stunden für den Nachwuchs.
Der Schirmherr der Verbandstage, Staatssekretär des Innenministeriums Heinz Fromm, versprach, die Ausstattung der Wehren - trotz angespannter Finanzlage - sei auch in Zukunft in Hessen gesichert. Erster Kreisbeigeordnete Rainer Herbst, versicherte als Zuständiger der Feuerwehren im Landkreis Kassel, die Brandschutzaufklärung werde weiterhin finanziert, ebenso wie die Fahrzeuge und Gerätehäuser. Beifall bekam Rainer Herbst für die Satz, daß die Strukturen der 115 Ortsteilwehren in ihren ursprünglichen Strukturen erhalten bleiben.
Kreisbrandinspektor Heiko Reibert meinte, die Politiker sollten sich weiterhin der Verantwortung bewußt sein, den Feuerwehren die Grundlage für ihre ehrenamtliche Tätigkeit zu geben. Erfreut war er, daß die Landesfeuerwehrschule in Kassel so ausgebaut wird, daß es keine Wartezeiten mehr gibt. Bürgermeister Wolfgang Aßhauer bezog sich auf das Motto des Verbandstages, ,,25 Jahre Freiwillige Feuerwehr Habichtswald", und stellte fest, daß sich die beiden Wehren der Ortsteile Ehlen und Dörnberg, die zur Gebietsreform unfreiwillig zusammenkamen, sich durch Idealismus und Engagement auszeichnen.
Auszeichnungen
Das Brandschutzehrenzeichen des Hessischen Ministers des Innern in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr erhielten Heinrich Büchling, Ehlen, der gleichzeitig Ehrenmitglied des Vorstandes des Kreisfeuerwehrverbandes Wolfhagen wurde, Heinrich Schluz und Erich Hofmann, beide Istha, sowie August Bettinghausen, Altenhasungen. Das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Gerhard Löber, Jürgen Göbel und Michael Heusler, alle Altenstädt, Horst Löwenstein, Friedhelm Nordmeier und Reinhard Winning, alle Ehlen, Kurt Röhling, Gerhard Kaczmarek, Hartmut Feuring, Martin Hofmann und Wolfgang Kregelius, alle Oelshausen, Anton Rabanus und Reinhard Marquardt, Naumburg, Wolfram Lesch, Heimarshausen.
Ehrenkreuz
Das Feuerwehrehrenkreuz in Silber gab’s für Dirk Rummelsberger (links); Die Feuerwehr- medaille für Jürgen Matzath. Rechts Georg Tripp. |
Das Feuerwehrehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Silber erhielt beim Feuerwehrverbandstag Dirk Rummelsberger. Der Elbenberger ist seit 1969 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, von 1974 bis 1978 war er Naumburger Stadtjugend-Feuerwehrwart. Nach dem Besuch zahlreicher Lehrgänge und hohem persönlichen Einsatz, auch überörtlich, wurde er 1992 zum Stadtbrandinspektor gewählt. Außerdem engagiert sich Dirk Rummelsberger seit 1977 als Kreisausbilder für Maschinisten.
Die Deutsche Feuerwehrehrenmedaille des Deutschen Feuerwehrverbandes überreichte Kreisbrandmeister Georg Tripp an Jürgen Matzath. Der Naumburger Bürgermeister setze sich seit 1989 kontinuierlich für die Belange der Feuerwehren der Stadt Naumburg ein. In seiner Amtszeit wurden drei neue Fahrzeuge in Dienst gestellt. Den Um- und Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses in Naumburg habe er wesentlich vorangetrieben und dafür gesorgt, daß die Wehren mit Rettungs- und Sondergeräten bestens ausgerüstet seien.
Quelle: HNA vom 30. Junl 1997