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Scheunenbrände in Serie

Erst brannte in der Nacht zum Sonntag bei Heimarshausen eine Feldscheune aus, dann am Sonntagabend die zweite. Vermutlich wurden beide angezündet.

Sonntag, eine halbe Stunde nach Mitternacht. Sirenenalarm in den Naumburger Stadtteilen. Zunächst wird der Brand einer Scheune des Ferienhofs Schneider in Heimarshausen gemeldet. Die Wehren aus Heimarshausen, der Kernstadt, Elbenberg und Altenstädt eilen zum Einsatzort, auch die Feuerwehr Fritzlar rückt mit ihrem Zug aus, darunter ein Tanklöschfahrzeug, ein Einsatzleitfahrzeug, und die Drehleiter.

Vor Ort: Nicht ein Gebäude des Ferienhofes brennt, sondern eine rund 400 Meter entfernte Feldscheune. Für den Hof besteht keine Gefahr. Rund 80 Wehrleute bekämpfen die Flammen, können aber das Ausbrennen der Scheune nicht mehr verhindern. Zwei Schlepper, eine Rundballenpresse und ein Einbindegerät, fallen den Flammen ebenfalls zum Opfer. Die Kripo schätzt den Sachschaden auf 80 000 Mark.

Während die Feuerwehrleute ihren Verdacht in Sachen Brandursache ganz deutlich formulieren - Heimarshausens Wehrführer Walter Pfennig: "Die muß von außen angezündet worden sein" - gibt sich die Kripo gewohnt zurückhaltend. Polizeisprecher Kurt Grede räumt ein, es sei ,,möglicherweise Brandstiftung" ein technischer Defekt "ziemlich unwahrscheinlich"

Am Sonntag gegen 21.20 Uhr steht schon wieder eine Feldscheune in der Heimarshäuser Gemarkung in Flammen. Diesmal in der Nähe des Struthfeldes, gut ein Kilometer vom Ortsrand entfernt. Wieder rücken die Wehrleute aus Heimarshausen, Naumburg und Elbenberg zum Löschen aus. Die Altendorfer Wehr ist in Bereitschaft. Wegen der problematischen Wasserversorgung wird wieder Unterstützung aus Fritzlar angefordert. Die Domstädter kommen, mit ihrem 5000-Liter-Tanker und dem Einsatzleitfahrzeug. Heimarshäuser Landwirte karren in 5000 bis 8000 Liter fassenden Güllefässern Löschwasser zum Brandort.

Auch diese Scheune, in der Strohvorräte, lagerten, ein Schlepper und eine Presse untergestellt waren, brennt völlig aus. Geschätzter Sachschaden: rund 50 000 Mark. Hier gibt es zunächst sogar einen Tatverdächtigen.

Polizeisprecher Grede erklärte gestern, daß es sich dabei um einen "Mann von der Feuerwehr" gehandelt habe, der "frühzeitig mit dem eigenen Pkw" zur Brandstelle gefahren war. Das Alibi, des Mannes sei mehrfach bestätigt.

Die Polizei geht nun ,,weitestgehend von Brandstiftung aus" so Polizeisprecher Kurt Grede. Hinweise auf einen möglichen Täter gibt es jedoch noch nicht. Deshalb Gredes ,,Aufruf an die Bevölkerung": Wem in der Nacht zu Sonntag oder aber am Sonntagabend im Zusammenhang mit den beiden Bränden etwas aufgefallen ist, der möge sich bei der Polizeistation. Wolfhagen (Tel.05692/9829) oder bei der Kasseler Kripo (Tel.0561/9100) melden.

Die Polizei ermittelt weiter "in alle Richtungen", so Kurt Grede "wir ziehen mit ins Kalkül, dass es sich in beiden Fällen um denselben Täter handelt".

 

 

gefunden am17.03.98 in HNA

 


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Freitag, 19. April 2024

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