Wasser in neuer Kläranlage
KLÄRANLAGE
Feuerwehr pumpte Keller leer
Wasser in der Kläranlage ist nichts Ungewöhnliches, es sei denn es staut sich dort, wo es nicht hingehört. Wie gestern Morgen in der neuen Naumburger Zentralkläranlage.
Gut 50 Zentimeter hoch stand gegen 5 Uhr nach starken Regenfällen das Wasser im Keller des Gebäudes, indem die mechanische Reinigungsanlage untergebracht ist. Die Elektrik, so Stadtbrandinspektor Dirk Rummelsberger, sei dort teilweise geflutet gewesen. Der Grund laut Rummelsberger für den Wassereinbruch: undichte Klappen. Die Wehren aus der Kernstadt und Elbenberg wurden alarmiert. Während die Naumburger gleich wieder abrücken konnten, schafften die Elbenberger Wehrleute mit einer Tauchpumpe das Wasser aus dem Keller.
Im Rechengebäude (rechts) stand gestern Morgen das
Wasser kniehoch. Die Feuerwehr pumpte das Wasser ab. |
Bürgermeister Jürgen Matzath erklärte, daß die Stadt Naumburg derzeit noch nicht für die Funktion des Klärwerks verantwortlich sei. Dies sei erst nach Abnahme der Anlage, wenn alle Mängel abgearbeitet seien, der Fall. Derzeit werde das städtische Personal noch vom Generalunternehmer geschult.
Seit Anfang Juni ist die Zentralkläranlage Naumburg in Betrieb. Die alten Anlagen in der Kernstadt und in Altendorf wurden aufgegeben. Sie werden zurückgebaut. Seit dem vergangenen Wochenende werden auch die elbschen Abwasser direkt der Zentralkläranlage zugeleitet.
Es gibt aber auch Positives. Mit den Reinigungswerten der neuen Anlage ist Klärmeisterin Marina Tjarks mehr als zufrieden. Lag der zulässige Grenzwert für den Chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) bei der alten Naumburger Kläranlage bei 135 Milligramm pro Liter, so betrage der CSB der neuen Zentralkläranlage 19 Milligramm pro Liter, Eine deutliche Verbesserung verzeichne man auch beim Biologischen Sauerstoffbedarf. Er betrug 25 Milligramm im alten Klärwerk, in der neuen Kläranlage wurden vier Milligramm pro Liter gemessen.
Aufgrund der guten Klärleistungen rechnet Bürgermeister Jürgen Matzath mit einer Herabsetzung der Abwasserabgabe. Damit könnten, so der Bürgermeister in einer Pressemitteilung, dann die Betriebskosten und somit auch die Abwassergebühren stabil gehalten werden.
Bericht in HNA vom 22.07.1999