Jahresbericht 1968 der Feuerwehr Elbenberg
Am 28.12. wurde die Jahreshauptversammlung für das Jahr 1968 abgehalten. Brandmeister Schäfer begrüßte die anwesenden Feuerwehrkameraden, insbesondere Bürgermeister Eubel, der sich leider schon früh verabschiedete.
Nach den Berichten von Brandmeister und Schriftführer, folgte die Überprüfung der Kasse, die durch ein Mißverständnis, bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht geprüft war. Daraufhin wurde dem gesamten Vorstand, seitens der Versammlungsteilnehmer Entlastung erteilt.
Danach kam man zu den Thema "Feuerwehrlehrgänge". Es wurde der Freiwilligen Feuerwehr, seitens des Kreisverbandes angetragen, doch einige junge interessierte Kameraden an diesen Lehrgängen teilnehmen zu lassen. Es wurde versichert, daß die Teilnehmer keinen finanziellen Verlust hätten.
Da in diesem Jahr keine Neuwahlen anstanden, brauchten nur die Kassenprüfer für das kommende Jahr festgestellt werden. Walter Meyer und Willi Reitze stellten sich für diese Aufgabe zu Verfügung.
Nach den bisher ruhigen Verlauf der Versammlung, kam es nun zu einer hitzigen Debatte, die durch das Nichtzahlen des Feuerwehrbeitrages, zweier Feuerwehrleute angeheizt wurde. Obwohl schon in der Jahresversammlung 1967 beschlossen wurde den Jahresbeitrag auf 3,-- DM festzusetzen, konnten sich diese zwei Kameraden nicht damit abfinden. Da niemand sich ihrer Meinung anschloß, verließen sie erbost den Versammlungsraum.
Nun kam man zu dem Hauptthema des Abends. Wie schon länger bekannt, hatte sich die Feuerwehr Elbenberg, um die Ausrichtung des Verbandstages beworben und auch den Zuspruch erhalten. Aus diesem Anlaß mußte nun ein Festausschuß gebildet werden. Er setzte sich aus insgesamt 15 aktiven und passiven Mitgliedern zusammen, gewählt wurden.:
Heinz Schäfer, Georg Möller, Georg Seidler, Heinz Lachmann,
Hans Crede, Erich Hahn, Wilhelm Weinrich I, W. Crede,
Helmut Förster, August Crede, K.-H. Kranz, Franz Schramm,
Gerhard Itter, Lothar Binder, Adolf Weinrich
Da nun auch dieses Thema abgeschlossen war, konnte man zum gemütlichen Teil übergehen. Durch einige Flaschen Jägermeister, die von Vereinsmitgliedern gespendet wurden und dem vorher genossenen Freibier, war die Stimmung den Rest des Abends dem entsprechend.
In den nun folgenden Monaten trat der Festausschuß mehrmals zu Besprechungen zusammen. Es wurde beschlossen, daß Angebot des Gastwirtes Reinhold Bochert aus Martinhagen anzunehmen, da keiner der ansässigen Wirte den Ausschank übernehmen wollte. Die Würstchenbude ging an die Firma Martin Dux Naumburg, Schießbude usw. an den Schausteller Georg Kleinau aus Wehren. Den Süßwarenstand übernahm die Firma Fritz Spangenberg.
Zur musikalischen Unterhaltung wurde die Blaskapelle der Bundesbahndirektion assel verpflichtet.
Am 3.2. fand das gemeinsame Wintervergnügen des Sportvereines und der Freiwilligen Feuerwehr statt. Einige Sondereinlagen und die freiweg spielende Kapelle trugen zum Gelingen dieses Abends bei.
Am 3.4. fand die Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes in Oberelsungen statt. Brandmeister, Stellvertreter und Schriftführer nahmen an der Sitzung teil. Nach einem Überblick durch Kreisbrandmeister Finis, wurde beschlossen, daß die Feuerwehrwettkämpfe am 8.6.69 in Wolfhagen ausgetragen werden sollten. Da der Kreisverband 1970 40jähriges Jubiläum zu verzeichnen hat, einigte man sich darauf das Kreisfeuerwehrfest am 27. und 28. 6. in Wolfhagen stattfinden zu lassen.
Am 8.6. fuhr die Wehr zu den Wettkämpfen nach Wolfhagen. Es nahmen außer der normalen Gruppe, auch die Jugendgruppe teil, die der ersteren den Schneid abkaufte und einen der ersten zehn Plätze belegte. Das schlechte Abschneiden der normalen Gruppe ist darauf zurückzuführen, daß einige Kameraden (hauptsächlich der Schriftführer) nicht mit den Hindernissen der sportlichen Übung fertig wurden.
Nun näherte man sich immer mehr dem großen Tag des Kreisfeuerwehrverbandstages. Da man ja vorher wußte, daß die Ausrichtung dieses Festes viel Arbeit machen würde, hatte man auch keine Schwierigkeiten, die Feuerwehrkameraden einzusetzen. Die ganze Woche (vor dem Fest) waren aktive und auch einige passive Kameraden zur Stelle.
Die Mehrzweckhalle mußte für die Versammlung des Kreisverbandes am Samstag hergerichtet, der Festplatz in Ordnung gebracht werden. Einige Kameraden mußten das große Festzelt errichten helfen. Verkehrsschilder wurden auf Anordnung der Verkehrsbehörde aufgestellt. Einen Tag vor dem großen Ereignis wurden Büsche zur Ausschmückung der Gemeinde herangeschafft. Diese Arbeit fand bei strömenden Regen statt. Nun mußte noch ein ausgedienter Personenwagen, der von einem passiven Mitglied zur Verfügung gestellte wurde, zu Festplatz geschleppt werden. Man darf natürlich nicht vergessen, daß auch ab und zu ein Kästchen Bier getrunken werden mußte.
Aus Anlaß des Kreisfeuerwehrverbandstages fand die Hauptversammlung des Kreisverbandes, am Festsamstag um 16:30 Uhr in der Mehrzweckhalle statt. Nach den Begrüßungsworten von Landrat Mielecki, Kreisbrandmeister Finis; Bürgermeister Eubel, sowie Brandmeister Schäfer, folgte zum Gedenken der verstorbenen Kameraden, durch eine Abordnung, die Niederlegung eines Kranzes am Ehrenmal. Danach folgte der Bericht des Kreisbrandinspektors. Er gab einen kurzen Überblick über die geleistete Arbeit der Feuerwehren im Kreisgebiet.:
19 Einsätze im Kreisgebiet setzten sich wie folgt zusammen:
6 Kleinbrände, 7 Mittelbrände, 6 Großbrände.
Diese Einsätze ergaben insgesamt 223 Einsatzstunden.
Finis wies weiter darauf hin, daß der Kreis Wolfhagen in materieller Hinsicht an erster Stelle stehe, dieses sei schon daher zu ersehen, daß bis zu diesem Zeitpunkt 28 Löschfahrzeuge im Kreis vorhanden seien, im Laufe der nächsten Zeit aber noch einige zur Verfügung gestellt würden.
Nach dem gemeinsamen Abendessen begab man sich zum Festgelände, wo sich zahlreichen Gäste eingefunden hatten. Dies war die große Stunde der Freiwilligen Feuerwehr Elbenberg, die aus den Händen des Bürgermeisters Eubel die Schlüssel für ein nagelneues Löschfahrzeug entgegen nehmen konnte. Brandmeister Schäfer dankte Kreis und Gemeinde für die Anschaffung dieses Fahrzeuges. Danach wurde mit Blaulicht und Martinshorn durch die Gemeinde gefahren. Da man den anwesenden Gästen etwas bieten wollte, wurde mit den Vorbereitungen für die beleuchteten Wasserspiele begonnen. Sobald die Dunkelheit hereinbrach, sprangen die ersten Fontänen in die Höhe. An der Kasse hatte man alle Hände voll zu tun um mit dem Andrang fertig zu werden, aber auch das ging vorbei und den Erfolg sah man dann bei der Abrechnung. Nun konnten sich die Kameraden den redlich verdienten Getränken und den Klängen der Kapelle widmen.
Der Sonntag begann mit dem gut besuchten Festgottesdienst, der von Pfarrer Dalmer gehalten wurde. Zur Umrahmung wirkten der Posaunenchor und der Männergesangverein mit.
Nach einigen Ansprachen kam man dann zu den Übungen. Der alte Personenwagen wurde in Brand gesteckt und nun mußte versucht werden, diesen mit Schaum zu löschen. Der Erfolg blieb nicht aus, da man mit neuen, modernen Geräten zu Werke ging. Jede anwesende Wehr bekam nach der Übung ein solches Gerät von Kreis überreicht.
Gefunden im Protokollbuch der Feuerwehr Elbenberg