Chronik der Freiwilligen Feuerwehren Elben / Elberberg
Inhaltsverzeichnis:
- Faszination des Feuers
- Feuersbrünste in Dörfern und Städten
- Verbesserung der Wasser- und Löschwasserversorgung
- Gründung von Feuerwehren
- Gründung der freiwilligen Feuerwehr EIben und Elberberg
- Modernisierung der Feuerwehr
- Aufbauarbeit der Feuerwehr nach dem Krieg
Feuer hat eine faszinierende Anziehungskraft auf den Menschen. Mit seinem leuchtenden, hellen und warmen Erscheinungsbild zieht es die Aufmerksamkeit auf sich. Wie es so züngelt und zischt, lodert und knackt.
Die lodernden, flackernden Flammen und sprühenden Funken, der Geruch von brennendem Holz, wirken auf die Menschen in der heutigen hochtechnisierten Zeit romantisch und nostalgisch. Sie schaffen am offenen Kamin oder am Lagerfeuer eine wohlige Atmosphäre.
Nach der griechischen Mythologie war das Feuer heilig und streng gehütetes Eigentum der Götter. Prometheus der Titanen-Sohn raubte es dem Göttervater Zeus und brachte es als brennenden Zweig den Menschen.
Feuer als das Ursymbol der Menschheit, vertreibt Dämonen, Teufel und Gespenster, als Grablicht ziert es die Grabstätte und Christen glauben an die reinigende Kraft des Fegefeuers.
Tiere flüchten vor dem Feuer, sie fürchten die Urgewalt, die Tod und Elend bringt. Der Mensch hat diese Furcht überwunden und machte sich die Urgewalt des Feuers nutzbar. Die älteste nachgewiesene Feuerstelle ist über 400.000 Jahre alt und liegt in der Nähe der chinesischen Hauptstadt Peking. Selbst die Neandertaler waren beim Feuermachen nicht mehr auf einen Blitzeinschlag angewiesen. Sie erzeugten ihr Feuer, indem sie Steine zusammenschlugen und die somit entstehenden Funken mit trockenem Gras oder Laub zu Feuer entfachten. Dies war ein entscheidender Schritt in der kulturellen Entwicklungsgeschichte der Menschen. Doch restlos beherrschen wir auch in unserem Zeitalter die Urgewalt des Feuers nicht.
Feuersbrünste in Dörfern und Städten
Nicht nur zum Kochen, Backen und Braten wurde das Feuer genutzt. Immer mehr wurde es bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Volksstämmen, Fürstenhäusern oder Staaten als Kriegswaffe eingesetzt.
So wurden viele Städte, Dörfer oder einzelne Gehöfte gebrandschatzt und eingeäschert. Unter anderem auch das Pfarrhaus zu Elben, das im vorletzten Jahr, 1647, des 30jährigen Krieges den Flammen zum Opfer fiel.
Aber nicht nur durch Kriegswirren wurden Häuser und Scheunen in Brand gesetzt. Den Eintragungen des Kirchenbuches von Elben ist zu entnehmen, dass im gleichen Jahrhundert mehrere Scheunen und Häuser dem "Roten Hahn' geopfert werden mussten. Durch die fast geschlossene Bebauung in unserem Elbschen Haufendorf konnte eine Ausbreitung der Flammen auf benachbarte Gebäude nicht verhindert werden.
Eine Feuerwehr im heutigen Sinne war noch nicht vorhanden. In den Dörfern Elben und Elberberg gab es als Löschwasserversorgung mehrere Zieh- und Fließbrunnen, einen Teich und den Bachlauf der Elbe, einschließlich des Mühlengrabens. Jeder Bürger hatte die Pflicht. einen Löscheimer und die Hausbewohner noch zusätzlich eine Leiter für die Feuersbrunst, bereitzuhalten. Weiterhin fühlte sich jeder zur nachbarlichen Löschhilfe verpflichtet. Dies waren ungeschriebene Gesetze, die jeder in der damaligen Zeit beherzigte. Nächstenliebe, Menschlichkeit und Nachbarschaftshilfe, das waren die Zauberworte um zu überleben.
Verbesserung der Wasser- und Löschwasserversorgung
Anfang des 20. Jahrhunderts war die Wasserversorgung aus Zieh- und Fließbrunnen in den Dörfern Elben und Elberberg nicht mehr gesichert. Immer mehr Bürger drängten die verantwortlichen Gemeindevertreter, Bürgermeister und Landräte zum Bau einer Wasserleitung. Sie wiesen darauf hin, dass während der letzten zwei Brände zwischen 1900 und 1908, trotz Windstille beide Häuser total niederbrannten. Löschwasser war zu diesem Zeitpunkt nicht ausreichend vorhanden, so musste mit Jauchefässern Wasser aus dem Elbebach herangebracht werden.
Bereits am 17. Dezember 1909 konnte die neue Wasserversorgungsanlage in Elberberg eingeweiht werden. Sie wurde vom Bürgermeister Viereck mit dem Schloss- und Gutsbesitzern, den Herren von Buttlar, erstellt. Die Quelle befand sich im Waldgebiet des "Gut Waldhof". Von dort führte eine Fallleitung zur Wasserpumpe in der Hardtmühle, dann wurde das Wasser weiter gepumpt zum Hochbehälter auf dem Hardtkopf. Dieser Hochbehälter war mit zwei Kammern, mit je 40 m³ ausgestattet. Von dort führte eine Fallleitung in das Verästelungssystem in Elberberg. Die Rohrleitungen wurden im 80 mm Durchmesser verlegt. In das Ortsnetz wurden 10 Hydranten eingebaut. Die Gesamtkosten der Anlage betrugen damals 13.764,-- Mark. Einen Zuschuss seitens der Hessischen Brandversicherungsanstalt Kassel von 600,-- Mark wurde für den Einbau von 10 Hydranten und die Beschaffung von Löschgerät gezahlt. Eine Spritzprobe aus den Hydranten ergab, dass der Wasserdruck als nicht ausreichend bezeichnet wurde.
Die geplante Wasserversorgungsanlage für Elben musste vergrößert werden, da der Ort Altendorf an das Wassernetz Elben angeschlossen werden musste. Hierfür wurde eigens im Bereich des Ballenbaches eine neue Quelle erschürft. Nun versorgten zwei Quellen den Hochbehälter. Dieser befindet sich am Südhang des Klauskopfes. Ursprünglich war er mit zwei Kammern mit je 60 m³ geplant. Durch den Anschluss des Ortes Altendorf wurde er auf zwei Kammern mit je 100 m³ vergrößert. Von dort führte eine Fallleitung in das Verästelungssystem in Elben. Die Rohrleitungen waren im 100 mm bis 150 mm Durchmesser verlegt. In das Ortsnetz wurden 24 Hydranten eingebaut. Die Wasserversorgungsanlage wurde am 26. Mai 1913 durch Bürgermeister Ritter (Elben) und Bürgermeister Brede (Altendorf) in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten betrugen damals 29937.56 Mark. Aus Mitteln der Hess. Brandversicherungsanstalt Kassel wurde ein Zuschuss von 3244.-- Mark für den Einbau der Hydranten und Löschgeräte bewilligt Die Wasser- und Löschwasserversorgung war somit in beiden Orten wesentlich verbessert worden.
Die Gründung von Feuerwehren geht in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Als Pioniere der ersten Stunde gelten Carl Metz aus Heidelberg und Conrad Magirus aus Ulm, die im süddeutschen Raum erste Feuerwehrvereine gründeten. Sie machen sich die bestehenden Turn- und Sportvereine zu Nutzen, um die Idee des "Helfen wollen's bei Brandgefahr" zu verwirklichen. Mit Begeisterung und dem freien Willen dieser Männer, gepaart mit einer guten Ausbildung in einer festgefügten Organisation, ausgestattet mit zeitgerechter Ausrüstung und Technik beginnen die Männer den Kampf gegen das Feuer.
Bereits im Jahre 1918 sind 2,5 Millionen Feuerwehrmänner Mitglied im "Reichsverband deutscher Feuerwehren". Auch in unseren Dörfern sollte diese Zeit nicht spurlos an uns vorüber gehen. In einem Fragebogen der Brandversicherungsanstalt Kassel vom 15. Februar 1910 zur Wasser- und Löschwasserversorgung der Gemeinde Elberberg wurden unter Punkt 7. und 8. folgende Fragen gestellt:
Ist die Feuerwehr der Gemeinde militärisch organisiert und so ausgebildet. daß sie im Falle eines Brandes die an sie herantretenden Anforderungen voraussichtlich genügen wird?
Gehört die Feuerwehr dem Verband der Feuerwehren des Regierungsbezirks Kassel als Mitglied bereits an?
Beide Fragen wurden von Bürgermeister Viereck mit "ja" beantwortet. Die gleichen Fragen wurden am 15. Februar 1915 unter Punkt 11 und 12 an die Gemeinde Elben gestellt. Von Bürgermeister Ritter wurden die Fragen wie folgt beantwortet:
11. Die Feuerwehr ist militärisch organisiert, würde aber bei einem Brand allen Anforderungen genügen.
12. Ja
Wie weiter aus den Akten hervorgeht, verfügte Elben und Elberberg gemeinsam über 120 m Schläuche, zwei Standrohre, zwei Strahlrohre und eine Handdruckspritze. Diese war in Elben stationiert. Die Handdruckspritze wurde auf Anraten des damaligen Kreisrats, Heuser aus Wolfhagen, für die Dörfer Elben und Elberberg für 437 Reichstaler beschafft.
Zusätzlich war auf Elberberg eine Kugelhanddruckspritze, die von 8 Männern bedient werden musste. zwei Standrohre, zwei Strahlrohre und Zubehör beschafft worden. In beiden Orten waren Feuerwehrzeughäuser vorhanden. Das "Elbsche" soll nach Erzählungen in der Nähe der Kirche gestanden haben. Die Berger Feuerwehrgeräte waren zeitweise zwischen dem Haus Bott und dem Haus Maurer (jetzt Bergstr.) in einem überdachten Winkel und später in einem Schuppen zwischen Haus Ickler und Bauernhof Wilhelm Weinrich untergebracht. Mitte der 50iger Jahre wurden sie in einem Garagentrakt gegenüber dem Schloss untergebracht. Hier verblieben sie bis zum Jahre 1971.
Aus den Akten kann man ersehen, daß die Feuerwehren älter als 60 Jahre sind, wenn sie auch als Pflichtfeuerwehr organisiert waren. Der Brandschutz in beiden Dörfern wurde auch damals schon gemeinsam betrieben. Die Feuerwehren überstanden die schweren Zeiten des 1. Weltkrieges und die Weltwirtschaftskrise. In dieser Zeit wurde wenig in das Material der Feuerwehr investiert.
Im Jahre 1921 wurde in Elben ein neues Feuerwehrhaus auf der Grundstücksspitze (heute: Mittelstr. / Raiffeisenweg) gebaut. Die Abmessungen betrugen Breite: 5,00 m. Länge: 6,80 m, an der Nordseite wurde ein Schleppdach für die Unterbringung der Leitern und an der Ostseite ein Schlauchturm angebaut. Dieser wurde als Transformatorstation der VEW-Waldeck genutzt, da 1921 die Elektrizität in unser Dorf Einzug hielt. Dieses Feuerwehrhaus wurde 1950 renoviert und diente bis 1971 der Unterbringung der "Elbschen" Feuerwehrgeräte. Mitte der achtziger Jahre wurde es abgebrochen und eingeebnet. Die Fundamente sind heute noch teilweise sichtbar.
Zu einem Großbrand kam es am 25. August 1930 in Elben in der Hintergasse (jetzt Töpfergasse). In der kleinen, zusammenhängend bebauten Gasse fielen den Flammen sechs Häuser zum Opfer. Bei diesen Häusern handelte es sich um Haus des Schuhmachers Förster, Haus des Pflasterers Knatz, Haus des Waldarbeiters Heinrich Crede, Haus des Waldarbeiters Johannes Kunold, Haus des Konrad Crede und Haus des Hans Weinrich.
Zum Ausbruch des Brandes war es während des Dreschens im Haus des Hans Weinrich gekommen. Der Heizer, der die Dampfmaschine betrieb, heizte so kräftig ein, daß die Funken aus dem Schornstein sprühten und das Stroh entzündeten. Zu den Löscharbeiten wurden die Feuerwehren aus Merxhausen und Fritzlar herbeigerufen. Diese Wehren verfügten damals schon über Motorspritzen. Das Löschwasser wurde aus dem Elbebach und dem Mühlengraben entnommen.
Gründung der freiwilligen Feuerwehr EIben und Elberberg
Durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten erlässt der Reichsminister des Inneren am 15. 12. 1933 die Preußischen Feuerlöschgesetze. Durch diese Gesetze findet eine weitere Umstrukturierung der Feuerwehren statt. Es werden Feuerwehrverbände / Vereine für die Provinz Preußen gebildet. Dies setzt sich in den Landkreisen, Städten und Gemeinden fort. Berufs- und freiwillige Feuerwehren werden im Gesetz als Sammelbegriff "Löschpolizei" geführt und der Ortspolizeibehörde unterstellt.
In diese Zeit fällt am 8 Februar 1934 die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Elben. Ihre Mannschaftsstärke beträgt 30 Feuerwehrmänner. Als Wehrführer wird Heinrich Herzog gewählt. Fast zur gleichen Zeit, am 15. Februar 1934, wird die freiwillige Feuerwehr Elberberg unter Führung von Heinrich Rettberg mit 21 Feuerwehrmännern gegründet.
In Juni und Juli des Gründungsjahres werden beide Feuerwehren uniformiert und mit Schutzausrüstung ausgestattet: Mannschaftsstahlhelm mit Nackenleder, Steigerpfeiffe mit Kettchen, und Steigerbeil mit Tasche wurden von der Firma Schellhorn / Offenbach und der Firma Mayer / Hagen beschafft. Die Aufträge zum Nähen erhalten die beiden Schneider und Feuerwehrmänner, Martin Derx (Elberberg) und Siegmund Neuhof (EIben). Steigergurte, 12m lange Steigerleinen und die Mannschaftskoppel werden vom Sattler Konrad Schäfer (Elben) für beide Feuerwehren hergestellt und geliefert.
Im laufenden Jahr werden beide Feuerwehren mit neuen Ausbildungsprogrammen und Knoten binden ausgebildet. Weiterhin findet im gleichen Jahr im September eine Feuerschutzwoche statt. Am 20. September hält Lehrer Müller, in der Gemeindewirtschaft auf dem "Berg", einen Vortrag über "Zweck und Ziel der Feuerwehr". Ebenfalls werden in den nächsten Jahren praktische Ausbildung am Objekt durchgeführt. Diese Aktivitäten hat der damalige Schriftführer Heinrich Meyer in den Niederschriften festgehalten.
Bis zum Jahr 1943 werden in beide Feuerwehren keine größeren Anschaffungen durchgeführt Es werden Schlauchmaterial und Ausrüstungsgegenstände beschafft.
Als im Jahre 1939 der zweite Weltkrieg ausbricht, werden viele Feuerwehrmänner als Soldaten eingezogen. Dies hinterlässt große Lücken in den Reihen der Feuerwehr. Um die Einsatzbereitschaft trotzdem sicherzustellen füllen Frauen und Jugendliche aus der HJ-Organisation diese Lücken auf. Um ihnen die Arbeit zu erleichtern und den bevorstehenden Anforderungen gewachsen zu sein, stellt die Gemeinde Elben am 6. Februar 1941 einen Antrag zur Beschaffung einer Motorspritze. Hierbei soll mit berücksichtigt werden, daß der ca. 800 m entfernt liegenden Gemeinde Elberberg, beim Ausbruch eines Brandes, nachbarliche Löschhilfe geleistet werden kann. Da zu diesem Zeitpunkt in Elberberg keine Feuerlöschspritze mehr vorhanden ist. ( Es muss davon ausgegangen werden, daß die vorhandene Kugelhanddruckspritze aus Altersgründen und der mangelhaften Unterstellmöglichkeit verschrottet wurde?!) Die Kosten für die neue Motorspritze betrugen 4.476.25 RM. Die Finanzierung wurde wie folgt vereinbart:
2 000,-- RM aus Mitteln der Feuerschutzsteuer der Brandversicherungsanstalt Kassel
1.500.-- RM als Eigenanteil der Gemeinde Elben
1.000.-. RM als Eigenanteil der Gemeinde Elberberg
Am 13 April 1941 wird der Antrag genehmigt und die Motorspritze in der Firma Flader in Johstadt bestellt. Wahrscheinlich durch Materialknappheit bedingt, wird die Motorspritze erst im März 1943 ausgeliefert. Bei der Motorspritze handelt es sich um eine Flader-Kleinmotorspritze "Siegerin",. Typ ZW II, mit einem Zwei-Zylinder-Zweitakt-DKW-Motor, 27 PS, nach DIN Vornorm Fen 560, mit Werkzeugsatz und Ersatzteilen. Zum Lieferumfang gehört ebenfalls ein Einachsanhänger, Typ VI, in geschlossener Ausführung, luftbereift. Weiterhin wurden noch eine Kübelspritze, 3 Feuerwehräxte, 3 Schlauchbinden und 210 m Schlauchmaterial 75 mm Durchmesser beschafft. Diese Motorspritze, Baujahr 1934, versah bis 1969 in Elben / Elbenberg ihren Dienst. Ihren letzten Einsatz gestaltete sie zum Kreisfeuerwehrverbandstag 1969 auf den Wiesen an der Flachsrose zu den Wasserspielen. In derselben Nacht wurde sie von Unbekannten in den unteren Schlossteich geworfen. Am nächsten Tag wurde sie geborgen und in das "Elbsche" Feuerwehrhaus gebracht. Seit der Räumung im Jahre 1971 ist die Motorspritze verschwunden. Wir bitten den jetzigen Besitzer, falls er diese Zeilen lesen sollte, sie der Feuerwehr wieder zu übereignen.
Aufbauarbeit der Feuerwehr nach dem Krieg
Nach dem Krieg waren die Feuerwehren am Boden zerstört. Ausrüstungsgegenstände waren noch teilweise vorhanden, teilweise waren sie von der amerikanischen Besatzungsmacht requiriert worden. So der luftbereifte Einachsanhänger der "Elbschen" Feuerwehr. Und außerdem hatte man die "Nase voll"' von Uniformen, Drill und Kommandos. Aber bereits 1947 versuchte man die Vereinsstrukturen wieder aufzubauen. (Leider wurden hier keine Protokolle geführt, oder sie sind nicht mehr im Besitz der Feuerwehr. Hierdurch gibt es für diese Zeit nur mündliche Überlieferungen).
Das Vereinsleben kam erst langsam wieder auf kultureller Ebene in Schwung. Im Jahre 1947 wurde in Elben Martin Siegmann zum Brandmeister gewählt. Helmut Bohne übernahm dieses Amt in Elberberg. Beide Feuerwehren waren nur bedingt einsatzbereit. In Elberberg wurde immer noch mit der Handdruckspritze gearbeitet. In Elben hatte man eine Motorspritze aber keinen Transportwagen. Durch Brandmeister Martin Siegmann wurde dieser im Februar 1949 bei der Brandversicherungsanstalt beantragt. Im September 1949 wurde ein neuer Tragkraftspritzenanhänger (TSA) für den Kaufpreis von 800,-- DM in Dienst gestellt. Der TSA wurde als Fahrgestell von Heimarshausen gekauft und in Eigenleistung durch die damaligen Kameraden aufgebaut. Als Zugfahrzeug wurden vorhandene Traktoren und später der Lastkraftwagen des Fuhrunternehmers, Fritz Spangenberg. dafür verwendet. (Dieser fuhr mit seinem LKW täglich die Milch der Bauern aus Elben und Elberberg in die Molkerei nach Züschen.) Wegen des gleichzeitigen Transports der Mannschaft auf der Ladefläche wurde ihm eine Sondergenehmigung durch den Landrat des Kreises Wolfhagen ausgestellt.
Am 4. September 1949 fand das erste Kreisfeuerwehrfest des Kreisverbandes Wolfhagen in Elben statt. Der Festplatz befand sich im "Lochacker", am Südhang des Klauskopfes. Dieses Fest wurde in Verbindung mit dem 15jährigen Bestehen der freiwilligen Feuerwehr Elben gefeiert. Am Verbandstag nahmen 10 Feuerwehren aus dem Kreis Wolfhagen und der Überlandzug "Löschen" der Stadt Wolfhagen unter Führung von Hans-Hermann Finke teil.
In den folgenden Jahren wurden regelmäßig Feuerwehrübungsdienste abgehalten. Die Wehrführer Martin Siegmann und Helmut Bohne übten mit ihren Wehren auch für die Leistungswettkämpfe auf Kreisebene .
Am 14. Februar 1952 bildete sich innerhalb der Feuerwehr Elben ein Spielmannszug. Die Spielleute waren: August Crede, Adam Crede, Hans Sattler, Wilhelm Crede, Helmut Knieling, Friedel Knatz, Helmut Gross, Wilhelm Schäfer, Heinz Schäfer, Martin Möller, Georg Möller, Helmut Niebelschütz, Anton Rößler, Heinz Knieling, Wilfried Lippe,? Meisenschläger, Hugo Hofman und Karl Ritte. Leider löste sich dieser Spielmannszug in Jahre 1955 wieder auf.
Auch musste man damals schon feststellen, daß nicht alle Kameraden zu den angesetzten Diensten erschienen und somit wurde beschlossen, daß unentschuldigtes Fernbleiben mit einem Bußgeld von 30 Pfennigen belegt wurde.
Weiterhin wurde Anfang der 50er Jahre eine schriftliche Vereinbarung zwischen den Feuerwehren und den Kirchen ausgehandelt, daß an Sonn- und Feiertagen keine Feuerwehrdienste abgehalten werden, oder diese eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes beendet, oder ebenfalls erst eine halbe Stunde nach dem Gottesdienst beginnen durften.
Im Jahre 1951 wurde der Vorstand der Feuerwehr Elberberg neu gewählt. Helmut Handke löste den bisherigen Brandmeister Helmut Bohne ab. In Elben gab's nichts Neues, außer den ewigen Querelen, daß die Feuerwehrdienste von nicht allen Kameraden regelmäßig besucht wurden. Dies konnte aber zu keinem Abbruch der Übungstätigkeit führen. Den Lohn für diese Mühe erntete dann die 1. Gruppe der Feuerwehr Elben am 7. Juli 1956, als sie anlässlich des Kreisfeuerwehrverbandstages in Ehringen bei den Feuerwehrleistungswettkämpfen den 1. Kreissieger stellte. An diesem Erfolg waren beteiligt: Helmut Gross, Otto Knieling, Heinrich Krause, Heinrich Möller, Fritz Schäfer, Heinz Schäfer, Max Schwolov, Adolf Siegmann und Adolf Weinrich.
Auf dem "Berg" wurde im Jahre 1954 mal wieder der Vorstand gewählt. Die Führungskräfte wurden auf drei Jahre gewählt, als Brandmeister wurde Heinrich Rudolph gewählt. In dieser Zeit wurde von der Feuerwehr Elberberg an Herrn Bürgermeister Seidler ein Antrag gestellt, eine Motorspritze zu beschaffen.
Im Jahre 1957 brannte der Dachstuhl des Buttlarschen Hauses in der Schlossstr. 3 ab. Zu diesem Brand war es durch einen Schornsteinbrand gekommen. Auf dem Dachboden waren Heu und Stroh eingelagert, dieses hatte sich durch die Hitze des Schornsteines entzündet. Als die Feuerwehren aus Elben und Elberberg eintrafen, brannte der Dachstuhl lichterloh. Die Möbel der oberen Wohnung von Daniel und Elise Lenz wurden von den Feuerwehren und Nachharn auf dem Bott´schen Hof abgestellt. Durch das gute und schnelle Eingreifen der Wehren brannte nur der Dachstuhl ab.
Am 16. Mai 1957 wurde von der Elberberger Feuerwehr eine Jahreshauptversammlung abgehalten. Neuwahlen standen auf der Tagesordnung. Der bisherige Brandmeister Rudolph stellte sein Amt zur Verfügung. Auch der stellvertretende Brandmeister Gallinger legte das Amt nieder. Zur Wahl eines neuen Vorstandes kam es an diesem Abend nicht. Eine zweite Versammlung am 23. Mai 1957 wurde von Kreisbrandinspektor Schäfer einberufen. Während dieser Versammlung wurde Georg Möller kommissarisch zum Brandmeister eingesetzt.
Am 9. November des gleichen Jahres wurde der Feuerwehr Elberberg die langersehnte Tragkraftspritze TS8/8 übergeben. Den Zuschlag für diese Tragkraftspritze erhielt die Firma Haines / Wuppertal. Die neue Spritze war mit einem Otto-Viertakt-Motor von VW, mit Luftgebläsekühlung, 28 PS, 1192 cm³, 2stufiger Pumpe mit Gasstrahlerentlüftung ausgerüstet. Als Transportwagen wurde ein offener einachsiger Anhänger, gummibereift, mit kleiner Deichsel, wahlweise mit Handgriff beschafft. Beim Ausrücken zur nachbarlichen Löschhilfe wurde die TS8/8 und die gesamte Feuerwehrausrüstung auf Buttlars großen Einachsanhänger umgeladen. Zum Vorspanndienst wurden die Traktoren vom Buttlarschen Hof mit den Fahrern Heinrich Förster oder Heinrich Wurst, Ruldolphs Kurt sein Deutz oder Meyers Walter sein Bulldog verpflichtet. Die Mannschaft saß teilweise auf den Sitzbänken des Traktors und auf den fest aufgebauten Bänken des Buttlarschen Einachsanhängers, mit dem sonst die Landarbeiter auf das Feld gefahren wurden.
So rückte die "Berger" Feuerwehr bis in das Jahr 1969 aus. Zu größeren Einsätzen in den beiden Dörfern kam es nicht. 1961 brannte im Anwesen des Hauses Viereck, In der Ecke 2, der Schornstein. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr kam es zu keinem Schadenfeuer.
Hitzige Debatten gab es immer wieder zwischen Mannschaft und der "Führung", und so wechselten die Brandmeister. Auf dem "Berg" wurde 1957 Georg Möller kommissarisch eingesetzt. Im gleichen Jahr, am 19. Juni, wurde Heinrich Rudolph zum Brandmeister und Georg Möller zum Stellvertreter gewählt.
1958 trat der Brandmeister Martin Siegmann zurück. Sein Nachfolger wurde sein Bruder, Adolf Siegmann.
Die "Berger" lösten ihre Führungskräfte schneller ab und so übernahm 1960 Georg Möller das Amt des Brandmeisters. 1963 übernahm Heinz Lachmann das Amt des Brandmeisters und führte dieses bis Mitte 1966 aus.
In Elben übernahm Heinz Schäfer 1965 als Brandmeister die Wehr bis 1966.
Die erste Gebietsreform im Rahmen eines freiwilligen Zusammenschlusses der beiden Dörfer Elben und Elberberg zur Gemeinde Elbenberg wurde am 1.1.1967 durchgeführt. Auch die beiden untereinander konkurrierenden Feuerwehren mussten vereinigt werden. So kam es dann am 30. Juni 1967 zur schon längst überfälligen ersten gemeinsamen Jahreshauptversammlung. Neuwahlen wurden durchgeführt. Heinz Lachmann und Heinz Schäfer kandidierten für das Amt des Brandmeisters. Mit Stimmenmehrheit wurde Heinz Schäfer gewählt. Die Wahlperiode sollte 4 Jahre dauern. Es wurden eine Menge Vereinbarungen getroffen: Mitgliedsbeitrag für Passive: 0,50 DM, der Feuerwehrdienst musste wechselseitig im Unterdorf und Oberdorf abgehalten werden, wie viel Vereinsvermögen eingebracht werden musste (oder sollte vorher alles versoffen worden sein ???). Für Heinz Schäfer und seine Mannschaft war dies keine leichte Zeit. Es gab Misstrauen, Neid und Konkurrenzkampf untereinander. Aber die regelmäßigen Feuerwehrdienste und das anschließende "Sitzen bleiben" bei einem Gläschen. schweißte die Truppe schnell zusammen.
Im Jahre 1967 wurde bei der Gemeinde Elbenberg ein neues Feuerwehrauto beantragt. Am 5. Oktober 1967 brannte Umbachs Feldscheune an der Russenstraße vollständig ab. Löschwasser war nicht vorhanden. Es wurden Jauchefässer und der Hydrant am Dicken Stein für die Löschwasserversorgung eingesetzt.
Im Laufe der Zeit hatte sich die Kameradschaft gefestigt und so wurde im Jahre 1969 der Kreisfeuerwehrverbandstag des Landkreises Wolfhagen in Elbenberg auf den Teichwiesen, gegenüber der Mehrzweckhalle, durchgeführt. Zu diesem Zweck wurde die Gemeinde mit Wimpelketten, Fähnchen und Birkenbäumen geschmückt. Von den Feuerwehrmännern wurde das Festzelt hergerichtet. Ein Festzelt für 1.000 Personen wurde aufgebaut. Eine Bude und Klapps Frieder sein alter Käfer wurden für Löschvorführungen vorbereitet.
Am Festsamstag wurde von Bürgermeister Karl Eubel an Brandmeister Heinz Schäfer ein neues Löschgruppenfahrzeug Opel-Blitz / Magirus überreicht. Das Fahrzeug wurde damals von einer Delegation in Ulm abgeholt und kostete komplett mit Beladung 25000.-- DM. Die Ära der Handdruckspritzen, Handkarren und Tragkraftspritzenanhänger war für die Freiwillige Feuerwehr Elbenberg vorbei. Am Festsonntag wurde ein Gottesdienst abgehalten. Anschließend wurden Löschvorführungen an der gezimmerten Bude und an Klapps altem Auto mit der neue Schaumausrüstung, demonstriert. Diese Schaumausrüstung war am Vormittag vom Kreisbrandinspektor Finis und dem Landrat Milecki den Feuerwehren im Landkreis Wolfhagen übergeben worden. Nach dem Festzug durch das Dorf am Nachmittag wurde noch lange bei einem Gläschen (Fäßchen) Bier zusammengesessen. Als Abschluß wurden am Abend noch beleuchtete Wasserspiele von der Wehr Elbenberg durchgeführt.
Durch die Aufnahme von Jugendlichen in die Feuerwehr wurde die Ausbildung mit dem neuen Löschgruppenfahrzeug intensiviert. Besonders Lothar Binder kümmerte sich um die Ausbildung der Jugendlichen. Ein gesunder Konkurrenzkampf kam zwischen der 1.Mannschaft und der Jugendgruppe zu den Leistungswettkämpfen 1970 in Wolfhagen auf, in deren Verlauf die Jugendgruppe besser abschnitt. Im Jahre 1971 wurde eine Kreisbeschaffungsaktion für Pressluft-Atemschutzgeräte durchgeführt, an der sich die Gemeinde Elbenberg beteiligte und 4 Geräte mit Masken beschaffte.
Am 13. Februar 1971 wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Elbenberg die Jugendfeuerwehr gegründet. 15 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren hatten sich unter dem ersten Jugendwart der Gemeinde Elbenberg, Walter Kreiner, zusammengefunden und die Jugendfeuerwehr gegründet.
Am 22. Dezember 1971 hatte die Gemeinde Elbenberg zur Einweihung des gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses (altes Raiffeisengebäude mit Beizanlage) in dem Raiffeisenweg, unterhalb des Elbenschen Friedhofes eingeladen. Das Gebäude war von der Raiffeisenkasse gekauft und in eigener Regie der Feuerwehr renoviert worden. Erstmals besaß die Feuerwehr eigenes Haus mit Schulungsraum, Sanitäranlage und Fahrzeugeinstellraum mit Umkleide. (Ein riesiger Schritt nach vorn war in den letzten zwei Jahren getan worden.)
Im Jahre 1972 wurden Neuwahlen durchgeführt, Heinz Schäfer, der die Truppe 5 Jahre lang geführt hatte, trat zurück und wurde zum 1. Vorsitzenden des Feuerwehrvereines. Dieses Amt führte er bis 1991 aus.
Mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 wird die selbständige Gemeinde Elbenberg aufgelöst und in die Stadt Naumburg eingegliedert. Als Lothar Binder 1972 zum Wehrführer (die Bezeichnung Brandmeister wurde in Wehrführer umbenannt) gewählt wurde. setzte er ganz auf die Jugend. Sie nahm die theoretische Ausbildung ernst, besuchte regelmäßig die Feuerwehrdienste und war bereit an Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule in Kassel teilzunehmen.
In der Nacht vom 28. auf den 29. April 1972 wurde die Feuerwehr zu einem Kneipenbrand ins "Gemütliche Eck" bei Elvira gerufen. Die Kühlanlage der Theke hatte einen Kurzschluss und somit brannte die Isolierung der Theke und das Holz der Verkleidung. Nach dem ersten Einsatz der Kübelspritze und eines Nudeltopfes, der in der Küche stand, war der Brand schnell gelöscht. Doch nach dem alten Motto "Es brennt nicht nur in Theken und Sälen, sondern auch in unseren Kehlen" sah man manchen Feuerwehrmann einen kräftigen Schluck aus der, von der Wirtin bereitgestellten. "Branntweinflasche" nehmen. Einen weiteren Brand hatten wir im gleichen Jahr am 2. Juni auf der Russenstraße zu verzeichnen. Ein PKW war von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Das Kraftfahrzeug fing Feuer und brannte restlos aus.
Am 3. Dezember 1972 findet die erste gemeinsame Jahreshauptversammlung der gesamten Stadtfeuerwehren: Altendorf, Altenstädt, Elbenberg, Heimarshausen und Naumburg statt. Als Oberhaupt aller Feuerwehren wird der Altendörfer Willi Krause zum Stadtbrandinspektor gewählt. Dieser führte sein Amt in zwei 5-Jahresperioden bis 1982 aus.
Am Abend des 6. April 1973 hatten wir einen Großbrand zu bekämpfen. Die zusammenhängenden Scheunen mit Stallungen der Landwirte Walter Itter und Wilfried Thüre, Zur Schlagmühle, im Unterdorf brannten lichterloh. Die Tierrettung wurde von Nachbarn, Gerhard Itter, Helmut Siegmann und Pfarrer Dalmer durchgeführt. Als die Feuerwehr eintraf, wurde sofort die Löschwasserversorgung aus dem Mühlengraben und der Elbe aufgebaut. Die Scheunen und brannten bis auf die erste Decke nieder. Durch das schnelle und gute Eingreifen der Feuerwehren der Stadt Naumburg, Altendorf und Elbenberg konnten die Wohnhäuser vor den Flammen gerettet werden.
Nach dem Brand der Bauernhöfe Itter / Thüre wurde festgestellt, daß durch den Aufbau einer langen Wegstrecke für die Löschwasserförderung, daß die Übermittlung der Kommandos und Befehle schwierig war. Es wurde über die Anschaffung von Funkgeräten diskutiert. Der durch den Brand geschädigte Landwirt Walter Itter ergriff mit dem damaligen Ortsvorsteher Werner Pfennig die Initiative und führte für die Beschaffung der Funkgeräte eine Ortssammlung durch. Es kam eine große Summe Geld zusammen und so konnten im selben Jahr noch 2 Handfunkgeräte und eine Fahrzeugstation (11m-Band) in das LF8 eingebaut werden. Diese Geräte wurden bis 1978 betrieben. Dann wurden alle Fahrzeuge im Stadtbereich mit BOS 4m-Band Funkgeräten ausgerüstet.
Die Ausbildungsarbeit in der Wehr wurde stark vertieft und Schulungen auf Kreisebene und an der Landesfeuerwehrschule absolviert. Anfang der 80er Jahre verfügte die Freiwillige Feuerwehr Elbenberg über 5 Kreisausbilder für Grund- Trupp- und Maschinistenlehrgänge, sowie über 2 Schiedsrichter die bei Feuerwehrleistungswettkämpfen auf Kreisebene tätig waren. Alle Ausbilder gingen aus den Reihen der Jugendfeuerwehr hervor.
Als Lothar Binder 1982 das Amt des Stadtbrandinspektors von Willi Krause übernahm, wurde Karl-Heinz Köhler Wehrführer von Elbenberg. Leider musste dieser durch einen familiären Todesfall das Amt 1983 abgeben. Robert Lenz lenkte von 1983 bis 1986 die Geschicke der Wehr. In dieser Zeit wurde ein Antrag auf Ersatzbeschaffung des, seit 1969 im Dienst stehenden, LF8 gestellt. Durch die mangelhafte Unterbringung des Fahrzeuges im alten Feuerwehrhaus in der Schlossstraße hatte der Zahn der Zeit an dem Fahrzeug genagt. Trotz der guten Pflege der Gerätewarte konnte den Roststellen kein Einhalt geboten werden. Als zweites kam hinzu, daß die Firma Opel die Produktion des Fahrzeuges 1972 einstellte. so daß keine Ersatzteile mehr zur Verfügung standen.
Als Klaus Lesch 1986 als Wehrführer die Feuerwehr von Robert Lenz übernahm, konnte Bürgermeister Ludwig Noe im November 1986 ein neues LF8 mit technischer Hilfeleistung übergeben. Dieses Fahrzeug wurde von einer Abordnung unter Leitung des Wehrführers Klaus Lesch in Ulm bei der Firma IVECO-Magirus abgeholt. Das Fahrzeug kostete damals 105.000.-- DM, die Zusatzbeladung technische Hilfeleistung 25.000,--. Die feuerwehrtechnische Beladung wurde teilweise vom alten LF8 übernommen. Wieder musste die Ausbildungsarbeit in der Feuerwehr Elbenberg um den Bereich der Hilfeleistung erweitert werden.
Im Jahre 1989 wurde ein gebrauchter VW-Bus mit 9 Sitzplätzen, der einen Motorschaden hatte, vom Feuerwehrverein angekauft. In hunderten von Arbeitsstunden des Gerätewartes Dieter Rohrbach und anderen Feuerwehrkameraden wurde dieser zu einem Einsatzleitwagen umgebaut. Ausgestattet mit moderner Funktechnik und Zubehör. Im selben Jahr wurde auf dem Dachboden des Gerätehauses ein Atemschutzpflegeraum, ebenfalls in Eigenleistung der Feuerwehrkameraden erstellt. Nun war es erstmals möglich die vorhandenen Atemschutzgeräte ordnungsgemäß zu pflegen. Wegen der beiden im Jahre 1989 durchgeführten Projekte gab es Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Magistrat der Stadt Naumburg und der Feuerwehr Elbenberg, da diese gegen einen Magistratsbeschluss einen Atemschutzpflegeraum erstellt hatten. Unter Leitung von Niels Binder (Elbenberg) und Berthold Jacobi (Naumburg) werden hier 26 Atemschutzgeräte aus dem ganzem Stadtgebiet gepflegt und instandgehalten. (Da diese Arbeiten der Stadt Naumburg erhebliche Gelder für die Wartung durch Fremdfirmen sparen halfen, war der Magistrat später bereit seinen Beschluss zu überdenken und revidierte diesen dann auch.)
Große Erfolge bei den Leistungswettkämpfen oder spektakuläre Brände gab es in den 80er Jahren nicht. Abgesehen von einem Spänebunkerbrand in der Schreinerei Möller am 29. Februar 1984, den die Feuerwehr schnell im Griff hatte. 1992 gab Lothar Binder nach 10jähriger Amtszeit das Amt des Stadtbrandinspektors ab. Neuer Stadtbrandinspektor wurde Dirk Rummelsberger. Er ist der erste Stadtbrandinspektor, der aus der Jugendfeuerwehr hervorkam und dieses Amt leitet. Im Jahre 1993 wurden durch den Wehrführerausschuss der Stadt Naumburg der Antrag vorgelegt, das Feuerwehrgerätehaus in Elbenberg neu zu planen und zu bauen. Die Planungsphase ist abgeschlossen. Das Feuerwehrgerätehaus soll mit zwei Fahrzeugeinstellräumen, Sanitäranlagen für Damen / Herren, einem Schulungsraum mit Teeküche, Abstellraum, Geräteraum und einem Atemschutzpflegeraum, in der Balhorner Str., gegenüber dem Friedhof Elben neu gebaut werden. Die Antragsunterlagen liegen dem hessischen Innenministerium vor. Wir hoffen, dass im Jahre 1996 mit dem Bau begonnen werden kann.
In der Hoffnung, daß auch weiterhin der Brandschutz in unserer Gemeinde auf freiwilliger, ehrenamtlicher und unentgeltlicher Basis unserem Gründergedanken sichergestellt werden kann, getreu unserem Wahlspruch:
"Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr"
Dirk Rummelsberger