Großbrand Itter / Thüre 1 9 7 3
Der "26. April 1973" wird für meine Angehörigen und mich ein unvergeßlicher Tag bleiben. Nach anstrengender Feldarbeit saßen wir bei uns zu Hause gemütlich im Wohnzimmer, als plötzlich um 20.40 Uhr ein Auto mit quietschenden Reifen auf den Hof fuhr.
Der Fahrer des Wagens, Klaus Ritte, schrie: " Bei euch brennt es." Ich rannte in unsere Scheune, aber in dieser war nichts zu sehen. Daraufhin lief ich um die Scheune herum und mußte mit Entsetzen feststellen, daß die Scheune von Wilfried Thüre lichterloh brannte.
Durch dieses Schadensfeuer war das Jungvieh besonders gefährdet, welches ich zusammen mit Helmut Siegmann, ohne Verluste, retten konnte.
Die Feuerwehr war mittlerweile eingetroffen, während das Feuer zu diesem Zeitpunkt auch auf unsere Gebäude übergriff. Brandmeister Heinz Schäfer hielt es für zu gefährlich, die anderen Tiere aus dem Stall zu retten, doch viele Dorfbewohner, unter ihnen auch unser Pfarrer Dalmer, packten mit an, so daß das Vieh doch noch befreit werden konnte.
Dank der Wehren aus Elbenberg, Altendorf und Naumburg und dem reichlichen Wasser aus der Elbe und des Mühlengrabens wurde das Wohnhaus durch eine Wasserwand vor dem Flammenmeer geschützt. Bis auf einige zerplatzte Scheiben blieb es von der Zerstörung bewahrt. Leider mußten bei unserem Nachbar Wilfried Thüre durch diesen Brand eine Kuh und ein Rind ihr Leben lassen.
Gerhard Itter
Am Morgen nach den Brand
Aufräumarbeiten am anderen Tag
gefunden in Festzeitschrift zum 50jährigen Bestehen der Feuerwehr Elbenberg von 1984