Heute, am 11.2., ist Tag der Notrufnummer 112.
Aber wie ist das eigentlich bei so einem Notruf? Wer geht da dran? Was muss ich denen sagen? Hier steht's geschrieben:
Möglichst viele konkrete Angaben machen
Notruf 112: Täglich 1400 Anrufe in Kassel - Das muss beachtet werden
Bei der Leitstelle der Feuerwehr Kassel gehen aus Stadt und Kreis Kassel über den Notruf 112 täglich mehr als 1400 Anrufe ein. Wir erklären, was beim Notruf wichtig ist.
Blick in die Leitstelle Hessen Nord der Berufsfeuerwehr Kassel: Hier kommen die Notrufe unter der Nummer 112 an. |
Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 500.000 sogenannte Hilfeersuche. Sie werden von den Einsatzsachbearbeitern in der Leitstelle an der Wolfhager Straße entgegengenommen, sagt Amtsleiter Norbert Schmitz: Tendenz steigend. Etwa zwei Drittel der Notrufe seien Einsätze für den Rettungsdienst.
In der Regel fünf bis 20 Sekunden nach dem ersten Klingeln wird der Notruf von einem der Einsatzsachbearbeiter der Feuerwehr entgegengenommen, erklärt Thomas Schmidt, der Leiter der Feuerwehr- und Rettungsdienstleitstelle an der Wolfhager Straße. Der Feuerwehrmann erfragt, was wo passiert ist, und gibt Hinweise für die Erste Hilfe oder wie man sich vor den Flammen in Sicherheit bringen kann. Dann alarmiert er die Rettungs- und Notarztfahrzeuge oder die Feuerwehr, die bereits wenig später ausrücken.
Wer einen Notruf absetzt, sollte sich an die fünf „W-Fragen“ halten:
•Wo ist es passiert? Nennen Sie den Straßennamen und Hausnummer, den Ort oder den Ortsteil. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie mit dem Handy Ihren Notruf absetzen. Befindet man sich auf den Landkreisgrenzen, kann es vorkommen, dass der Notruf bei der „Nachbarleitstelle“ einläuft. In diesem Fall würde man zur korrekten Leitstelle weiterverbunden, falls man sagt, wo man gerade ist.
• Was ist passiert? Beschreiben Sie was, passiert ist.
• Wer ruft an? Nennen Sie Vor- und Familiennamen und Ihre Telefonnummer für Rückfragen.
• Wie viele Menschen sind in Gefahr?
• Beenden Sie den Anruf nicht, ohne eventuelle Rückfragen der Mitarbeiter der Leitstelle zu beantworten. Falls Sie vergessen haben, vollständige Angaben zu machen, werden Sie gezielt danach gefragt. Wenn alle Informationen vorhanden sind, werden Sie gebeten aufzulegen. Kurz darauf werden die erforderlichen Einsatzkräfte losgeschickt.
• „Bei großen und unübersichtlichen Gebäuden oder bei Notfällen im Gelände kann es hilfreich sein, die Rettungskräfte an oder in der Nähe der Einsatzstelle zu erwarten und diesen den Weg zum Unglücks- oder Brandort zu erklären“, ergänzt Joachim Gries, Sachgebietsleiter Einsatz und Organisation der Berufsfeuerwehr Kassel. Dadurch können die Rettungskräfte den betroffenen Personen schneller zur Hilfe eilen.
Hintergrund zum Notruf:
Seit 25 Jahren gibt es den Euro-Notruf 112 . Das Europäische Parlament und die Kommission der EU haben im Februar 2009 den 11. Februar zum Europäischen Tag des Notrufs 112 erklärt. Ziel ist es, die einheitliche Notrufnummer bekannter zu machen. Nur 26 Prozent der EU-Bürger wissen, dass sie über die Notrufnummer in Europa in Notfällen Hilfe anfordern können. In Deutschland sind es sogar nur 21 Prozent.
Bild und Text: HNA vom 05.02.2016