Gedicht zum 60jährigem Vereinsjubiläum
Zum 60jährigem Vereinsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Elbenberg
von Willi Thiel, ehem. freiw. Mitglied ab Sommer 1938
Die Feuerwehr, die Feuerwehr
ist ein ganz besond´res Heer
Gedanken hab´ ich mir gemacht
und über "Manches" nachgedacht
in den letzten Tagen-Wochen
es wurde viel geredt´-gesprochen
wenn so ein Anlaß findet statt
einmalig was man die Tage so gesehen hat
und so möchte ich kurzum
etwas beitragen zum Jubilä-ä-um
denn so ein Fest von 4 Tagen
da könnt´; also ich muß dazu was sagen
Ja wie könnt´ es anders sein
auch hier viel mir wieder etwas ein
wie immer, tat ich´s so probieren
hier und da auch zu glossieren
60 Jahre Elbenberger Feuerwehr
das beeindruckt einem sehr
besonders uns Senioren hier in der Halle
du und ich, natürlich uns alle
In der Festzeitschrift steht ganz klar
was hier geschehen Anno Jahr umn Jahr
seit 1873 ist das nicht allerhand
hat es hier schon über 50 mal gebrannt
nur früher, wenn man daß bedenkt
die Männer haben sich da doch angestrengt
heute, voll motorisiert, mit der besten Technik
da denk ich Leute, an das Jahr 30 zurück
im August hats in der Hintergasse ganz schön geknallt
ich war gerade so 9 Jahre alt
den größten Brand der jemals hier geschehen
das haben wir als Kinder zum 1. mal geseh
wodurch, warum: das ist des öfteren schon genannt
und allen "Älteren" noch bekannt
Es war sehr warm, so in der Mittagszeit
und die Elb´sche Handdruckspritze stand bereit
die Männer hon gepumpt geschwitzt, gepumpt geschwitzt
doch das aale Ding hat nicht gespritzt
bis endlich dann der Strahl so kam
war eine Menge Zeit vertan
von Fritzlar kam die Feuerwehr
die konnten's schneller, oh wie sehr
die hielten rein mit vollem Rohr
die Spritze war auch mit Motor
letztendlich die Moral der Geschicht´ genannt
6 Häuser waren damals abgebrannt
In schwerer Zeit, s´war Inflation
bekam Elben eine Gerätestation
Station? ist natürlich übertrieben
ein Schuppen war´s, ihr meine Lieben
in diesem Schuppen, vorn an des Gispels Spitze
stand immer uns´re Elb´sche Spritze
Wir Kinder war'n begeistert von dem "Ding"
wenn die Tür mal offen ging
und wer nicht artig war, ei der Daus
der wurde eingesperrt in´s Spritzenhaus
wiserwie dann links ein tiefes Wetterdach
darunter ein so halboffenes Gemach
hier lagerten, der Gemeinde "Stolz"
lange, schwere Leitern, war´n aus Holz
dort spielten wir als Kinder öfters Kletter-Partie
hin und her, es ging wie nie
das war am Tag, doch kamst du abends oder nachts vorbei
dann spielten "Grössere" hier, oh wei,
ich kann mich gut entsinnen an die Jährchen
denn hier war Unterschlupf für manches Liebespärchen
freilich fehlte hier ´ne Lehne
s´war alles and´re, als bequeme
Ja und dann ganz vorn auf der Ecke
war ein Friedhof für besondere Zwecke
das stimmt und ist gewißlich wahr
das größte Dorffest, Jahr für Jahr
3 Tage Kirmes hier oh schau
und der gewisse Montag war dann immer blau
egal, alle hatten mehr u. minder schwer geladen
doch der Kirmeshering, wurde aud dieser Ecke feierlich begraben
alles in Allem, s´war da oh wie schöö
so echtes, altes dörfliches Millieeu
In 34, -60 Jahre sind es her
war die Gründung der freiwilligen Feuerwehr
die Braune Zeit seit einem Jahr
das störte unser Wehr nicht gar
Kaum war ich 17, trat ich ein
um selbstverständlich mit dabei zu sein
blauer Rock und Mütze, stand mir gut
wir Jungens hatten da noch Mut
nur leider leider, man stellte uns ein Bein
sie zogen uns zum Kriegsdienst ein
doch wie wär uns alle wohl, man könnte wetten
wenn wir diese blaue Uniform behalten hätten
das Schicksal hat hart zugeschlagen
gar manchen treuen Kameraden mußten wir beklagen
Die Nachkriegszeit, sie war sehr schwer
und traf auch uns´re Feuerwehr
doch Martin Siegmann war der Mann
der alles in die Hände nahm
und so kam in 49 das große Fest zustande
oben in der Klaus, am Waldesrande
nach 15 Jahren Gründungszeit
war der ganze Kreis auch mit bereit
hochsommerlich warm, ein Wetter wie nie
und gefeiert wurde aber wie
bis Dato war´s das Fest der Feste
davon sprechen heute noch manche Gäste
Uns're Feuerwehr, das beste Stück
hatten auch diesmal wieder besonderes Glück
Freitag,- Samstag,- Sonntag und auch heute ganz behende
ich gratuliere, zu dem schönen, gelungenen Festtags-Wochenende
So ein Fest wie hier geschehn
das dürfte eigentlich, ja nie vergehn!
Gefunden in Unterlagen der Feuerwehr Elbenberg anl. des Verbandstages