Retten - Löschen - Bergen - Schützen in Elbenberg - für Elbenberg

 

Gedicht der Kirchengemeinde zum Verbandstag

 

KIRCHE UND FEUERWEHR

Beitrag zum Dorfabend am 4.7.1994 anläßlich des 60jahrigen Bestehens

der Freiwilligen Feuerwehr Elbenberg

 

Die Elbenberger Feuerwehr

lädt ein zum Fest - wir danken sehr -

erinnert an so manches Fest,

das für das Dorf was Schönes ist,

feiert nicht für sich alleine.

holt zusammen die Vereine.

Man hört und sieht zu diesem Zweck,

was im Verein so drinnensteckt.

Auch wir hab'n uns was ausgeheckt.

'Ne Showeinlage ist es nicht,

eben nur so ein Gedicht.

Die erste Strophe präsentiert,

was Maler Burkhard kombiniert.

(Der Elbenberger Künstler Burkhard Niebert hatte der Feuerwehr zum

Jubiläum ein Gemälde gefertigt, auf dem St. Florian mit der Elbenberger

Martinskirche dargestellt ist.)

Sankt Martin und Sankt FIorian,

die schauen sich so freundlich an.

Der eine mag den andern leiden.

Und hab'n sie's auch mal schwer die beiden,

so reichen sie sich doch die Hand.

Flory und Martin sind verwandt.

Die Kirche und die Feuerwehr

- gewiß, es gibt noch deren mehr -

man denke einmal nach mit Feinheit,

sie zielen auf die Allgemeinheit.

So sei's erlaubt, unter Bemühn.

manchen Vergleich heranzuziehen.

Doch gänzlich sind nicht zu vermeiden

auch Unterschiede zwischen beiden.

Sa sei die Kirche, wenn's gefällt,

auf diese Art 'mal vorgestellt.

Die Feuerwehr ist ein Verein,

vereint geht's besser als allein -

ob Retten, Löschen, Bergen, Schützen,

ob Gott zur Ehr: dem Nächsten nützen.

Auch in der Kirche soll's so sein.

Mach mit, dann bleibst du nicht allein!

Kennzeichnend für die Feuerwehr:

Das rote Fahrzeug - schnell kommt's her.

Ob Feuer, Unfall irgendwo -

du mußt nur wählen: eins, eins, zwo.

Ganz anders sieht's bei Kirchen aus:

Nicht so mobil! Ein festes Haus

aus Steinen schwer und Bänke drin.

Der PFarrer denkt: Die kommen hin,

wenn alles schön und alles nett.

Ach, wenn das Haus doch Räder hätt!

Bei diesem Lied: >>Tatü, TaTa<<

merkt man, die Feuenvehr ist da.

Ein jeder kennt's - Daß wir nur wüßten,

woran man just erkennt die Christen.

Ach gib, o Gott - du weißt schon wie -

ein ' schön ' Erkennungsmelodie!

>>Wohltätig ist des Feuers Macht,

wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht.<<

Die Feuerwehr weiß die Gefahren

ond lehrt, mit Wachsamkeit nicht sparen.

Doch in der Kirche, da erklingt

jetzt neu ein Lied, das davon singt,

daß Gott entzünd durch seinen Geist

das Feuer, das die Liebe heißt.

Da gehts genau verkehrtherum!

Die Feuerwehr nehm' das nicht krumm!

Kameraden von der Feuerwehr

hab'ns oft nicht leicht, hab'ns öfter schwer.

Zusammenhalten, das ist wichtig,

dann funktioniert das Team auch richtig.

Daß Kameradschaft weitergeht

helf´ Anerkennung und Gebet!

Der Feuerwehr besondre Note:

Sie hat auch eine Frauenquote.

Die Kameradinn 'n steh 'n genau

in dieser Mannschaft ihre Frau.

Wenn wir an alte Rollen denken,

dann hab' n wir heute umzuschwenken

und staunen, was man so entdeckt,

was in des Schöpfers Werk` noch steckt.

Es tritt - und das ist wirklich fein -

die Feuerwehr für alle ein.

Nicht jeder weiß, nachts aufzustehn,

wenn schaurig die Sirenen geh'n,

mil wachem Sinn zur Stelle sein,

Schutzanzug, Helm, in's Auro rein.

Da hilft kein Überlegen lang,

da hilft nur eins: das Engagement!

In Not dem Nächsten beizustehn

und der Gefahr in's Auge sehn,

sind, freiwillig und undotiert,

Männer und Frauen delegiert,

die vielen Dienste zu versehn,

die alle in der Chronik stehn.

Es müßte sonst aus jedem Haus

reihum einer zum Einsatz raus.

Drum wollen wir heutf ' allesamt

danken für dieses Ehrenamt!

Und bitten Gott, daß er bewahr'

die Kameraden in Gefahr!

Auch bei der Kirche läuft es so

und ähnlich auch noch anderswo.

Da gibt es Leute der Gestalt,

daß sie was tun für alle halt.

Da ist ein Vorstand installiert,

den ehrenamtlich interessiert,

wie lange noch die Orgel hält,

der Haushaltsplan, die Pacht, das Geld,

und ob bei Feiern die Gebühren

nicht besser wären einzufrieren.

Das neu' Gesangbuch einzuführen,

mit Bläsern, Sängern zu probieren

ein neues Lied, das Freude macht,

und wie man heute mit Bedacht

so Ausschau hält, was es noch gibt

statt Egoismus und Profit.

Gemeinschaft, Engagement,Besinnung,

die helfen uns zur Wertgewinnung

und zeigen uns, wie unser Gott

uns helfen will in unserer Not:

Wenn auch bei uns - aus Selbstsucht bloß-

einer ging auf den andern los.

In dieser Zeiten schnellem FIuß

sind engagiert ohn'  Verdruß

viel Leut': das eine Freude ist:

Küster, Bläser, Organist,

Chorleiter, Kassenmeisterin,

den Gottesdienst mit Kinder drin,

Familiengottesdienst mtl Thema -

anschaulich, spilerisch, ganz prima

zum Weltgebetstag  ein Gebet -

inständig alles Qualtät!

Da arbeitet so manches Team,

auch Wichteltreff, Raumpflegerin,

für Eltern gibt es Seminar,

die Kinder gehn zur Jungen Schar,

FIöten, Frauen, Konfirmierte.

Partnerdorf und Delegierte

zur Kreissynode, Bauausschuß

was alles geregelt werden muß!

Und vieles braucht so seine Zeit,

Besuche auch in Freud und Leid,

in Lebensnot und Einsamkeit.

Sammeln für die Diakonie.

Paketeaktion und wo und wie

sozial sich viele engagieren,

und in das Ganze integrieren.

und wer noch hinter der Kuliss

im Ehrenamte tätig is,

im Gottesdienst das Amen singt,

das Blättchen zu den Alten bringt,

wer fleißig Leprasachen strickt,

die in die ganze Welt verschickt.

Da gibt's so manche frohe Runde,

für Oldies Konfirmandenstunde,

und jüngst,. da wurde nachgefragt,

wann der Club der Altherren tagt.

Auch Passive gehören 'rein,

sie tragen mit an dem Verein.

Mitglied sind wir hier, obschon:

Es mangelt an Information!

Drum war es einmal wirklich gut,

zu nennen, was sich hierso tut.

Allein das Fernsehen kann's nicht bringen,

Wir müssen uns zusammen finden!

Und wenn auch Fragen bleiben offen -

wir wollen doch auf morgen hoffen!

So woll'n wir heute allesamt

danken für das Ehrenamt.

ob Kirche, Stadtteil, Stadt, Verein-

die Ehrenämter, die sind fein!

Wir danken heute uns'rer Wehr

und wünschen gute Jahre mehr

und rufen - Kirchenvorstand auch -

ihr zu: ein dreifach

>> Gut - Schlauch, gut Schlauch. gut Schlauch<<.

 

Gedicht in den Naumburger Nachrichten vom 14.07.1994

 

 


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Sonntag, 05. Mai 2024

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