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VIER STADTTEILWEHREN
"sauer" auf die Politiker

Wehrführer im „Streik“, kein Dienst in den Einsatzabteilungen - Antwort von vier Naumburger Wehren auf Beschlüsse der Kommunalpolitiker.

 

Feuerwehr ist Feuerwehr und die Politiker sollten sich an die Politik halten - dieser Meinung ist man bei der Freiwilligen Feuerwehr in Ellenberg, und Stadtbrandinspektor Dirk Rummelsberger sprach est anlässlich der Jahreshauptversammlung auch aus.

Zuvor jedoch erklärte Wehrführer Klaus Lesch, warum nur noch bis zum 11. November 1992 Aus- und Fortbildungsdienst betrieben wurde. Wegen der Beschlüsse der CDU und FWP-Fraktion vom 3. November 1992 sahen sich die Wehrführer von Altenstädt, Altendorf, Heimarshausen und Elbenberg gezwungen ihre Arbeit im Wehrführerausschuß niederzulegen. Auch der Dienst der Einsatzabteilungen dieser 4 Wehren wurden eingestellt. Der Brandschutz blieb davon allerdings unberührt, es wurden weiter Einsätze gefahren.

„Wenn Politiker meinen, sie müssten über feuerwehrtechnische Aufgaben bestimmen, dann sollten Sie sich mit einem Fachgremium - dem Wehrführerausschuss – beraten“, so Rummelsberger. Dieser Ausschuss hat vor über drei Jahren schon nach langem Suchen in den einzelnen Gerätehäusern den Standort Elbenberg für einen Atemschutzpflegeraum befürwortet. Da sich die Stadt zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage sah, irgendwo einen solchen Raum einzurichten, erklärte sich die Elbenberger Wehr bereit, ihn in Eigenleistung ohne städtische Gelder zu erstellen.

 

Kosten gespart

Seit dieser Zeit habe dieser Artenschutzpflegeraum der Stadt und den Bürgern etliche Kosten eingespart, da man die teuren Wartungsarbeiten durch einen geschulten Atemschutzgerätewart selbst in Angriff nehmen konnte.

Warum sollte also die Einrichtung schon besteht und sich bewährt hat, in ein anderes (nämlich das Naumburger) Gerätehaus eingebaut werden? Dem entsprechenden Beschluss der Naumburger Stadtverordneten wollten weder der Wehrführerausschuß noch die Wehr Elbenberg zustimmen. In jener Sitzung des Parlaments wurde auch beschlossen, die Unterrichtsräume im Neubau Elbenberg in einem Raum zu verkleinern, der dann sowohl von der Einsatzabteilung als auch von der Jugendwehr genutzt werden müsste. Auch dies stieß auf heftige Kritik der Elbenberger. Stadtbrandinspektor Dirk Rummelsberger gab zu, dass durch den Stadtverordnetenbeschluss, die geplanten Schulungsräume zu verkleinern und den Atemschutzpflegeraum in den Erweiterungsbau der Stadt zu verlegen ein tiefer Riss durch die gesamte Naumburger Feuerwehrkameradschaft ging. Rummelsberger lenkte zwar ein, man sollte die demokratische Abstimmung akzeptieren, legte den Verantwortlichen der politischen Fachgremien aber nahe, vor solchen Entscheidungen die entsprechenden Fachgremien anzuhören und keine einseitigen Beschlüsse zu fassen.

Der Hoffnung, dass man nun innerhalb der Feuerwehren wieder zu gewohnten guten Kameradschaft zurückfinden möge, schloss sich auch Bürgermeister Jürgen Matzath an, der aus seiner Sicht heraus die Entscheidung-„Geschichte“ der beiden Baumaßnahmen schilderte. Die Stadtverordnetenversammlung hatte entschieden, in Elbenberg einen Neubau zu erstellen. Dem Innenministerium wurde zur Abstimmung im Sommer eine Planung vorgelegt, die auf dem Raumprogramm und den Richtlinien basiert, das bedeutete ohne Atemschutzpflegeraum. Ein Gespräch mit dem Innenministerium und der engagierten Intervention von Stadtbrandinspektor Rummelsberger hat es die Stadt Naumburg zu verdanken, dass Naumburg einen Atemschutzpflegeraum erhalten soll.

Korrekt sei nun, so der Bürgermeister, dass die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Naumburg beschloss, den Atemschutzpflegeraum in Feuerwehrgerätehausumbau in Naumburg unterzubringen und in Elbenberg die Unterrichtsräume, um ein Drittel zu kürzen. Diese Planung des Beschlussvorgangs habe man anzuerkennen, forderte Matzath, der die Feuerwehrmänner bat, die Entscheidung zu respektieren, zumal beide Anträge zum Mittelförderung bereits abgesandt wurden.

 

Quelle: HNA vom 12.Januarr 1993

 


1993 01 12 Feuerwhe sauer auf Politiker

 

 

 

Montag, 29. April 2024

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