Kampf in dichtem Qualm
Brand in Tiefgarage - Zwei Verletzte mit Rauchvergiftung - Brandursache unklar
Wer Samstagnacht - von den Sirenen aus dem Schlaf gerissen - in der Naumburger Kernstadt die Nase aus dem Fenster hielt, merkte ganz schnell, dass es sich um keinen Fehlalarm handeln konnte: Der Geruch von verbranntem Gummi lag über der Altstadt.
Gegen 1 Uhr löste die Leitstelle in Kassel den Alarm aus, schickte zunächst die Kernstadtwehr auf den Weg in die Untere Straße. Dort, so war gemeldet worden, gebe es einen Zimmerbrand zu löschen. Tatsächlich aber quoll dichter, schwarzer Qualm aus dem Kellerbereich des Gebäudes, in dem früher die Post untergebracht war. Heute beherbergt der Anbau aus den siebziger Jahren mehrere Mietparteien, eine Zahnarztpraxis und ein Versicherungsbüro.
Wohn- und Geschäftshaus
Der Brandherd wurde in der Tiefgarage des Gebäudes lokalisiert, deren Eingangstor auf der Rückseite des Hauses liegt. Mit schwerem Atemschutz machten sich die ersten beiden Trupps daran, den Brand zu bekämpfen. Das Garagentor wurde geöffnet, der Brandherd lag irgendwo in der Tiefe der völlig verqualmten Garage. Naumburgs Wehrführer Thomas Heger, der bis zum Eintreffen von Stadtbrandinspektor Carsten Eisele den Einsatz allein leitete, ließ die Wehren aus Elbenberg, Altenstädt und Altendorf nachalarmieren
Rauch auf allen Etagen
Während sich in der Tiefgarage die Wehrmänner langsam durch die Rauchwand in Richtung Brandherd vortasteten, waren andere Brandschützer gemeinsam mit Notarzt und Rettungsassistenten damit beschäftigt, zwei Personen aus dem Obergeschoss zu versorgen und aus dem Haus zu bringen, da der Qualm
durch Lüftungsschlitze mittlerweile durch das gesamte Gebäude waberte. Fünf weitere Bewohner hatten das Haus bereits selbstständig verlassen. Eine 92-Jährige und deren 35-jähriger Enkel - beide erlitten eine Rauchvergiftung - wurden medizinisch erstversorgt und dann zur stationären Behandlung in die Wolfhager Klinik eingeliefert. Inzwischen hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Schaum den Brand an einem, wie sich herausstellte, älteren Pkw der BMW-3er-Reihe gelöscht. Der Rauch wurde mit Lüftern aus der Garage und dem Gebäude geblasen.
Mit der Wärmebildkamera der Wolfhager Wehr wurde die Garage nach Brandnestern abgesucht, ehe der Einsatz gegen 4 Uhr beendet wurde. Über die Höhe des Sachschadens - laut Stadtbrandinspektor Eisele ist auch das gesamte Innere des Gebäudes stark verrußt - gibt es noch keine Angaben, auch die Brandursache ist noch ungeklärt.
In HNA vom 02. Mai 2007