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Fachwerkscheune in Flammen
Ursache für Brand in Heimarshausen noch ungeklärt – 15 Schweine tot
Insgesamt 15 Jungschweine kamen am Mittwoch beim Brand auf einem Bauernhof im Naumburger Stadtteil Heimarshausen ums Leben. Der Schaden, den die Flammen auf dem Hof an der Elbstraße verursachten, liegt nach vorsichtigen Schätzungen der Polizei bei rund 300 000 Euro. „Er könnte auch höher liegen“, so Polizeisprecherin Ulrike Schaake. Die Brandursache ist noch ungeklärt.
Kurz vor 12 Uhr ist Günther Bott mit seinem Schlepper vom Acker kommend auf dem Weg ins Dorf. Da sieht er über Heimarshausen schon die Rauchsäule. Was er zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß: Es brennt auf seinem Hof, der sich mitten im Dorf befindet.
Bei seiner Ankunft schlagen die Flammen schon aus dem Dach der großen Fachwerkscheune. „Am Anfang“, beschreibt er später das dramatische Bild, „war es am schlimmsten“. Die Flammen lassen die auf dem Dach angebrachten Solarmodule zerspringen. „Die Platten flogen durch die Luft auf die Nachbargebäude.“
Er verständigt per Handy den Notruf, und weil Heimarshausen ganz im Süden des Landkreises Kassel liegt, landet er zunächst bei der Rettungszentrale des Schwalm- Eder-Kreises. „Die hat mich dann mit Kassel verbunden. Das hat Zeit gekostet.“
Um 11.55 Uhr heulen in allen Naumburger Stadtteilen die Sirenen, die Wehren machen sich auf den Weg und sehen schon bei der Anfahrt, wie dichter Rauch über dem Ort aufsteigt. Einsatzleiter ist Claudio Jacobi, einer der beiden stellvertretenden Stadtbrandinspektoren. „Die Scheune stand in Vollbrand, und die Flammen drohten auf drei Wohnhäuser überzugreifen“, beschreibt Jacobi die Situation.
Die Drehleitern aus Fritzlar und Wolfhagen werden angefordert. Dann stellen die Einsatzkräfte fest, dass die Wasserversorgung nicht ausreicht. Das Freibad können die Wehren nicht anzapfen, das Becken ist leer. Landwirte werden mobilisiert, mit ihren riesigen Güllefässer schaffen sie das Wasser von der knapp zwei Kilometer entfernten Elbe zur Brandstelle. Auch Günther Bott ist mit seinem elf Kubikmeter fassenden Anhänger dabei. Am Ende schaffen es die rund 150 Einsatzkräfte, ein Übergreifen der Flammen auf die Wohnhäuser zu verhindern. Die Fachwerkscheune ist nicht zu retten, ebenso wenig 15 Ferkel, die in den Flammen umkommen.
Die Polizei beschlagnahmt die Brandstelle, am Donnerstag werden sich die Experten des Kommissariats 11 aus Kassel an die Arbeit machen, um herauszufinden, aus welchem Grund das Feuer in dem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert ausgebrochen ist.
Text und Bilder: Norbert Müller HNA vom 08.04.2021