Retten - Löschen - Bergen - Schützen in Elbenberg - für Elbenberg

Archivübersicht

Freiwillige Feuerwehr Naumburg-Elbenberg

Unsere Wehr im Wandel der Zeit nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erlässt der Reichsminister des Inneren am 15.12.1933 das Preußische Feuerlöschgesetz. Durch dieses Gesetz findet eine Umstrukturierung der Feuerwehren statt. Es werden Feuerwehrverbände / Vereine für die Provinz Preußen gebildet. Dies setzt sich in den Landkreisen, Städten und Gemeinden fort. Berufs- und Freiwillige Feuerwehren werden im Gesetz unter dem Sammelbegriff "Löschpolizei" geführt und der Ortspolizeibehörde unterstellt.

In diese Zeit fällt am 08.02.1934 die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Elben. Ihre Mannschaftsstärke beträgt 30 Feuerwehrmänner. Als Wehrführer wird Heinrich Herzog gewählt. Fast zur gleichen Zeit, am 15.02.1934, wird die freiwillige Feuerwehr Elberberg unter Führung von Heinrich Rettberg mit 21 Feuerwehrmännern gegründet

Im Jahre 1947 wurde in Eiben Martin Siegmann zum Brandmeister gewählt. Helmut Bohne übernahm dieses Amt in Elbenberg. Beide Feuerwehren waren nur bedingt einsatzbereit. In Elberberg wurde immer noch mit der Handdruckspritze gearbeitet. In Eiben hatte man eine Motorspritze, aber keinen Transportwagen. Durch Brandmeister Martin Siegmann wurde dieser im Februar 1949 bei der Brandversicherungsanstalt beantragt. Im September 1949 wurde ein neuer Tragkraftspritzenanhänger (TSA) für den Kaufpreis von 800,-- DM in Dienst gestellt.

Am 04.09.1949 fand das erste Kreisfeuerwehrfest des Kreisverbandes Wolfhagen in Elben statt Der Festplatz befand sich im "Lochacker", am Südhang des Klauskopfes. Dieses Fest wurde in Verbindung mit dem 15jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Elben gefeiert. Am Verbandstag nahmen 10 Feuerwehren aus dem Kreis Wolfhagen und der Überlandzug "Löschen" der Stadt Wolfhagen unter Führung von Hans-Hermann Finke teil.

Am 14.02.1952 bildete sich innerhalb der Feuerwehr Eiben ein Spielmannszug. Die Spielleute waren: August Crede, Adam Crede, Hans Sattler, Wilhelm Crede, Helmut Knieling, Friedel Knatz, Helmut Gross, Wilhelm Schäfer, Heinz Schäfer, Martin Möller, Georg Möller, Helmut Niebelschütz, Anton Rößler, Heinz Knieling, Wilfried Lippe, ... Meisenschläger, Hugo Hoffmann und Karl Ritte. Leider löste sich dieser Spielmannszug in Jahre 1955 wieder auf. Am 9. November 1957 wurde der Feuerwehr Elberberg die langersehnte Tragkraftspritze TS8/8 übergeben. Den Zuschlag für diese Tragkraftspritze erhielt die Firma Haines / Wuppertal. Die neue Spritze war mit einem Otto-Viertakt-Motor von VW, mit Luftgebläsekühlung, 28 PS, 1192 cm³, 2stufiger Pumpe mit Gasstrahlerentlüftung ausgerüstet.

Hitzige Debatten gab es immer wieder zwischen Mannschaft und der "Führung", und so wechselten die Brandmeister. Auf dem "Berg" wurde 1957 Georg Möller kommissarisch eingesetzt. Im gleichen Jahr, am 19. Juni, wurde Heinrich Rudolph zum Brandmeister und Georg Möller zum Stellvertreter gewählt.

1958 trat der Brandmeister Martin Siegmann zurück. Sein Nachfolger wurde sein Bruder Adolf Siegmann.

Die "Berger" lösten ihre Führungskräfte schneller ab und so übernahm 1960 Georg Möller das Amt des Brandmeisters. 1963 übernahm Heinz Lachmann das Amt des Brandmeisters und führte dieses bis Mitte 1966 aus.

In Elben übernahm Heinz Schäfer 1965 als Brandmeister die Wehr bis 1966.

Die erste Gebietsreform im Rahmen eines freiwilligen Zusammenschlusses der beiden Dörfer Elben und Elberberg, zur Gemeinde Elbenberg wurde am 1.1.1967 durchgeführt. Auch die beiden untereinander konkurrierenden Feuerwehren mussten vereinigt werden. So kam es dann am 30. Juni 1967 zur schon längst überfälligen ersten gemeinsamen Jahreshauptversammlung. Neuwahlen wurden durchgeführt. Heinz Lachmann und Heinz Schäfer kandidierten für das Amt des Brandmeisters. Mit Stimmenmehrheit wurde Heinz Schäfer gewählt. Die Wahlperiode sollte 4 Jahre dauern.

Im Jahre 1967 wurde bei der Gemeinde Elbenberg ein neues Feuerwehrauto beantragt.

Im Laufe der Zeit hatte sich die Kameradschaft gefestigt und so wurde im Jahre 1969 der Kreisfeuerwehrverbandstag des Landkreises Wolfhagen in Elbenberg auf den Teichwiesen, gegenüber der Mehrzweckhalle, durchgeführt. Zu diesem Zweck wurde die Gemeinde mit Wimpelketten, Fähnchen und Birkenbäumen geschmückt. Von den Feuerwehrmännern wurde das Festzelt hergerichtet. Ein Festzelt für 1.000 Personen wurde aufgebaut. Am Festsamstag wurde von Bürgermeister Karl Eubel an Brandmeister Heinz Schäfer ein neues Löschgruppenfahrzeug Opel-Blitz / Magirus überreicht. Das Fahrzeug wurde damals von einer Delegation in Ulm abgeholt und kostete komplett mit Beladung 25000.-- DM. Die Ära der Handdruckspritzen, Handkarren und Tragkraftspritzenanhänger war für die Freiwillige Feuerwehr Elbenberg vorbei.

Im Jahre 1971 wurde eine Kreisbeschaffungsaktion für Pressluft-Atemschutzgeräte durchgeführt, an der sich die Gemeinde Elbenberg beteiligte und vier Geräte mit Masken beschaffte.

Am 13.02.1971 wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Elbenberg die Jugendfeuerwehr gegründet. 15 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren hatten sich unter dem ersten Jugendwart der Gemeinde Elbenberg, Walter Kreiner, zusammengefunden und die Jugendfeuerwehr gegründet.

Am 22.12.1971 hatte die Gemeinde Elbenberg zur Einweihung des gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses (altes Raiffeisengebäude mit Beizanlage) in dem Raiffeisenweg, unterhalb des Elbenschen Friedhofes eingeladen. Das Gebäude war von der Raiffeisenkasse gekauft und in eigener Regie der Feuerwehr renoviert worden. Erstmals besaß die Feuerwehr ein eigenes Haus mit Schulungsraum, Sanitäranlage und Fahrzeugeinstellraum mit Umkleide. Ein riesiger Schritt nach vorn war in den letzten zwei Jahren getan worden.

Im Jahre 1972 wurden Neuwahlen durchgeführt, Heinz Schäfer, der die Truppe fünf Jahre lang geführt hatte, trat zurück und wurde zum 1. Vorsitzenden des Feuerwehrvereines gewählt. Dieses Amt übte er bis 1991 aus.

Mit Wirkung vom 31.12.1971 wird die selbständige Gemeinde Elbenberg aufgelöst und in die Stadt Naumburg eingegliedert. Als Lothar Binder 1972 zum Wehrführer (die Bezeichnung Brandmeister wurde in Wehrführer umbenannt) gewählt wurde, setzte er ganz auf die Jugend. Sie nahm die theoretische Ausbildung ernst, besuchte regelmäßig die Feuerwehrdienste und war bereit, an Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule in Kassel teilzunehmen.

Am Abend des 06.04.1973 mussten wir einen Großbrand bekämpfen. Die zusammenhängenden Scheunen mit Stallungen der Landwirte Walter Itter und Wilfried Thüre, Zur Schlagmühle, im Unterdorf brannten lichterloh.

Als Lothar Binder 1982 das Amt des Stadtbrandinspektors von Willi Krause übernahm, wurde Karl-Heinz Köhler Wehrführer von Elbenberg. Leider musste dieser durch einen familiären Todesfall das Amt 1983 abgeben. Robert Lenz lenkte von 1983 bis 1986 die Geschicke der Wehr. In dieser Zeit wurde ein Antrag auf Ersatzbeschaffung des seit 1969 im Dienst stehenden LF8 gestellt. Durch die mangelhafte Unterbringung des Fahrzeuges im alten Feuerwehrhaus in der Schlossstraße hatte der Zahn der Zeit an dem Fahrzeug genagt. Trotz der guten Pflege der Gerätewarte konnte den Roststellen kein Einhalt geboten werden. Als zweites kam hinzu, dass die Firma Opel die Produktion des Fahrzeuges 1972 eingestellt hatte, so dass keine Ersatzteile mehr zur Verfügung standen. Als Klaus Lesch 1986 als Wehrführer die Feuerwehr von Robert Lenz übernahm, konnte Bürgermeister Ludwig Noe im November 1986 ein neues LF8 mit technischer Hilfeleistung übergeben.

Im Jahre 1989 wurde ein gebrauchter VW-Bus mit 9 Sitzplätzen, der einen Motorschaden hatte, vom Feuerwehrverein angekauft. In Hunderten von Arbeitsstunden des Gerätewartes Dieter Rohrbach und anderen Feuerwehrkameraden wurde dieser zu einem Einsatzleitwagen umgebaut. ausgestattet mit moderner Funktechnik und Zubehör. Im selben Jahr wurde auf dem Dachboden des Gerätehauses ein Atemschutzpflegeraum, ebenfalls in Eigenleistung der Feuerwehrkameraden erstellt. Nun war es erstmals möglich die vorhandenen Atemschutzgeräte ordnungsgemäß zu pflegen.

Durch die Stillegung der Sirene auf der Gemeindewirtschaft Elbenberg, in der Bergstraße, im Jahre 1993 wurde unsere Wehr mit 11 Funkmeldeempfängern für die "Stille Alarmierung" ausgestattet.

Das Jahr 1994 war ein arbeitsreiches Jahr für unsere Feuerwehr. Dies sah man schon auf der Jahreshauptversammlung der Wehr. Als ein großer Tagesordnungspunkt war das "große Fest" im Juli. Weiterhin sei von dieser Jahreshauptversammlung hervorzuheben, dass unser jahrzehntelanger aktiver Kamerad, Heinz Schäfer, nach einstimmigem Beschluss der Versammlung und Vorschlag des Vorstandes zum Ehrenmitglied erklärt wurde.

Der Feuerwehrverbandstag 1994 fand vom 01. bis 04.07.in Elbenberg statt. Mit diesem Verbandstag wurde auch gleichzeitig das 60jährige Bestehen unserer Wehr gefeiert. Ab 19:30 Uhr wurde ein kurzer Festkommers im Festzelt auf den Buttlarschen Teichwiesen abgehalten. Hierbei konnte der 1. Vorsitzende, Helmut Siegmann, sehr viele Geschenke für unsere Wehr anlässlich ihres Geburtstages entgegennehmen. Als Besonderheit bekamen wir ein Ölgemälde von unserem Heimatmaler Burghard Niebert geschenkt. Dieses Bild zeigt den Schutzpatron (St. Florian), der unsere Dorfkirche beschützt. Es soll einen ehrenvollen Platz im neuen Gerätehaus finden.

Ebenfalls in 1994, trat der stellvertretende Wehrführer, Dirk Röhrig, durch seinen Umzug nach Niedenstein bedingt, von seinem Amt zurück. Da auch der Wehrführer Klaus Lesch gesundheitlich nicht auf der Höhe war, kam es zur Neuwahl von Wehrführer und Stellvertreter. Der neue Wehrführer wurde Niels Binder und sein Vertreter Peter Röhrig.

Das Jahr 1996 begann mit der Jahreshauptversammlung. Hier kam es nach 5 Jahren Amtszeit zu Neuwahlen, wie es die Satzung vorschreibt. Helmut Siegmann wurde als 1. Vorsitzender für die nächsten 5 Jahre wiedergewählt. Beim 2. Vorsitzenden kam es zur Ablösung, da Erwin Schäfer aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierte. Nach Vorschlag durch die Versammlung wurde Klaus Lesch gewählt. Ein weiterer Tagesordnungspunkt der Jahreshauptversammlung war natürlich auch dieses Jahr der Neubau des Gerätehauses. Man wartete schon auf den genauen Baubeginn, dieser zögerte sich jedoch durch den langen Winter immer weiter hinaus. Dann gab es jedoch eine kurzfristige Einladung des Bürgermeisters zur Grundsteinlegung am 26.05.1996.

Am 14.08.1996 ab 17.00 Uhr war das Richtfest für das neue Gebäude. Nach dieser Veranstaltung hieß es für die Bürger von Elbenberg und die Mitglieder der Feuerwehr die versprochene Eigenleistung von über 100.000,-- DM am Gebäude zu erbringen. Der 1. Vorsitzende Helmut Siegmann freute sich sehr, dass sich viele Bürger und Bürgerinnen von Elbenberg aktiv an der Erstellung des neuen Feuerwehrheimes beteiligten. Dies geschah durch Muskelkraft, Geldspenden, Sachspenden und sogar durch die Spende eines Schweins für das leibliche Wob der Arbeiter. Nach einem langen und nassen Winter gingen die Außenarbeiten zügig voran und man hatte sich als Ziel gesetzt, wenn eine Einweihung des neuen Feuerwehrhauses, dann soll auch alles fertig sein. Jedoch kam es wieder anders, als viele gedacht hatten, die Baumittel waren erschöpft, der Magistrat der Stadt Naumburg erklärte eindeutig, keinerlei finanziellen Spielraum für den Dachausbau zu billigen. So wurden die Arbeiten mit der Fertigstellung der ebenerdigen Räum beendet. Am 05. und 06.07.1997 war dann der Tag der offiziellen Einweihung um Übergabe des neuen Feuerwehrhauses gekommen.

Neben dem Feuerwehrhausneubau hatte unsere Wehr aber im Jahre 1996 noch ein wichtiges Fest zu feiern. Am 07.09.1996 feierte unsere Jugendfeuerwehr ihr 25jähriges Bestehen. In einem Festakt in der Mehrzweckhalle wurden gedanklich die letzten 25 Jahre der Jugendfeuerwehr noch einmal erlebt. Anschließend feiert man bei Musik und Tanz gemütliche Stunden.

Die neuen Räumlichkeiten unserer Wehr wurden ab dem Bezug des neuen Hauses nicht nur für die eigene Ausbildung genutzt, sondern am 12.12.1997 begann der erste Sprechfunklehrgang in Elbenberg für Mitglieder der Feuerwehren aus den gesamten Großkreis Kassel. Diese Ausbildung setzte sich bereits mit Beginn des zweiten Lehrganges am 06.03.1998 fort und. im Jahre 1999 wurde ab dem 05.03. der dritte Lehrgang abgehalten.

In der Jahreshauptversammlung für das Jahr 1998 am 15.01.1999 kam es zu personellen Veränderungen im Vorstand unserer Feuerwehr. Der I. Vorsitzende, Helmut Siegmann hatte aus gesundheitlichen Gründen um seine Entlassung aus der Vorstandsarbeit gebeten. Mit Beschluss der Jahreshauptversammlung übernahm sein Amt bis zu den Neuwahlen in zwei Jahren Kamerad Erwin Schäfer kommissarisch.

1999 war das Thema Nr. 1 der weitere Ausbau des Feuerwehrhauses. Für diesen Ausbau wurden im Laufe des Jahres durch Erwin Schäfer und seine Truppe sehr viele Stunden Freizeit geopfert. Ziel soll ein großer Jugendraum, ein Kompressorraum (bereits fertig), ein Büro, Lager und Freizeitraum im ersten Stock sein.

Auch in der Wehrführung gab es im Herbst einen Wechsel. Nach Ablauf seiner Amtszeit stellte sich Niels Binder nicht wieder für das Amt des Wehrführers zur Verfügung, dieses übernahm sein Stellvertreter Peter Röhrig. Neuer stellvertretender Wehrführer wurde Björn Förster. Weiterhin wurde ein neuer (gebrauchter) ELW 1 angeschafft. Die wirklich letzte Tätigkeit, die unsere Wehr in diesem Jahr und somit in den letzten Stunden des alten Jahrtausends zu leisten hatte, war ein Bereitschaftsdienst anlässlich der Jahrtausendwende. Hierzu war durch die Stadt Naumburg ein Bereitschaftsdienst für 5 Kameraden angeordnet worden.

Die Freiwillige Feuerwehr Elbenberg im Überblick:

Anschrift: Freiwillige Feuerwehr Elbenberg, Balhorner Str. 6, 34311 Naumburg

Wehrführung:
Wehrführer: Peter Röhrig

Stellvertreter: Björn Förster

Vereinsvorstand:
Vorsitzender: Erwin Schäfer
Stellvertreter: Klaus Lesch
Kassierer: Walter Kunzemann
Stellvertreter: Willi Reitze
Schriftführer: Lothar Binder
Vertreter der Jugendfeuerwehr: Katja Binder
Jugendfeuerwehr: Jugendfeuerwehrwartin Katja Binder
Stellvertreter: Sven Schäfer und Marc Crede
Ehrenausschuss: Heinz Schäfer, Helmut Gallinger
Ehrenmitglieder: Walter Itter, Heinz Schäfer und Adolf Weinrich Mitgliederzahlenspiegel:
Gesamtmitglieder: 231

davon Aktivenabteilung: 27
Jugendfeuerwehr: 28
Ehrenmitglieder: 3
passive Mitglieder: 173
Fahrzeuge: 1 Löschfahrzeug Typ LF8
1 Einsatzleitwagen Typ ELW1
1 Feldküchenanhänge

gefunden in Unterlagen der Feuerwehr, erstellt von Helmut Siegmann

 


 

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Samstag, 27. April 2024

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