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Flammen im Wald voller Kiefern
Brand auf dem Naumburger Kuhberg – Ursache noch ungeklärt
Waldbrände halten die Feuerwehren der Region weiter in Atem, auch in Naumburg. Am frühen Freitagabend wurde in der Kernstadt sowie in den Stadtteilen Elbenberg und Altenstädt von der Kasseler Leitstelle Sirenenalarm ausgelöst.
Das Einsatzstichwort, sagte Naumburgs Stadtbrandinspektor Thomas Heger, sei zwar „Wald 1“ gewesen, die niedrigste Stufe bei einem Waldbrand, angesichts der trockenen Vegetation und des Einsatzortes, der Kuhberg nahe der Kernstadt mit seinem großen Kieferbestand, war zu befürchten, dass sich der Brand schnell ausbreiten würde.
Entdeckt wurde das Feuer von einem Mitglied der Naumburger Brandschützer, der gegen 18 Uhr gerade von der Arbeit kam, so Heger weiter. Der Mann wohnt jenseits des Kuhbergs an der Burgstraße mit Blick auf die bewaldete Kuppe und sah den Rauch aufsteigen. Von einem zum Feierabend frisch angezündetem Grill auf einem der angrenzenden Grundstücke an der Straße Unter den Linden, dürfte der Qualm kaum stammen, habe sich der Feuerwehrmann gesagt und der Leitstelle den Brand gemeldet.
Für Stadtbrandinspektor Heger war das die Reaktion, die er sich derzeit auch von anderen Beobachtern nicht eindeutig zuzuordnender Rauchwolken in Waldgebieten wünscht. Denn im Brandfall gehe so keine kostbare Zeit verloren, die Wehren können schnell reagieren und das Ausbreiten der Flammen zügig eindämmen. Da nehme man in diesen Tagen auch gerne mal einen Fehlalarm in Kauf. In Naumburg am Kuhberg war es jedenfalls ein realer Brand, auf einer Fläche von rund 100 Quadratmetern brannte die trockene Vegetation auf dem Waldboden und auch Totholz aus der Durchforstung des Kuhbergs mit Beseitigung abgestorbener Bäume. Wo immer man das geschlagene Holz der vertrockneten Kiefern abräumen konnte, habe man das auch aus Brandschutzgründen getan, sagte Revierförster Dirk Raude. An der Brandstelle dagegen lag noch Totholz, weil man beim Abräumen die dortige Naturverjüngung zerstört hätte. Raude: „Wir sind ja froh über jeden Baum, der noch steht.“
Mit klassischen Feuerpatschen wurden Flammen ausgeschlagen und dazu die Fläche mit Wasser geflutet. Per Wärmebildkamera wurde überprüft, ob sich noch Glutnester im Boden, an Bäumen oder im Totholz befinden. Gegen 20 Uhr konnten die letzten der insgesamt 45 eingesetzten Feuerwehrleute abrücken. Um 22 Uhr sollte es zur Sicherheit eine Brandnachschau geben. Die Wasserversorgung, so Feuerwehrchef Heger, wurde durch die Tanks in den Fahrzeugen und das öffentliche Trinkwassernetz problemlos sichergestellt. Ein Anhänger mit einem mit 10 000 Liter Wasser gefüllten Fass, das mit Blick auf die Waldbrandgefahr in Altendorf einsatzbereit steht, habe man nicht anfordern müssen. Direkt neben der Brandfläche fanden die Feuerwehrleute eine von Kindern errichtete Waldhütte aus Ästen, Rinde und Steinen. Ob diese mit dem Brand in Zusammenhang steht, muss die Polizei, die während der Löscharbeiten ebenfalls vor Ort war, noch klären. Derzeit gibt es noch keine klaren Erkenntnisse zur Brandursache. Stadtbrandinspektor Heger und Förster Raude warnten eindringlich davor, derzeit im Wald oder in Waldnähe mit offenem Feuer zu hantieren oder zu rauchen.
Bericht und Bild: in HNA vom 19.06.2023 Norbert Müller